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Zentralrat der Ex-Muslime in Österreich gegründet

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Veröffentlicht: 18:59, 1. Mär. 2010 (CET)
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Logo des Zentralrats der Ex-Muslime

Wien (Österreich), 01.03.2010 – Am Freitag, den 28. Februar wurde der Zentralrat der Ex-Muslime Österreich nach deutschem Vorbild gegründet. Der Verein versteht sich satzungsgemäß als „politische Vertretung der Interessen all jener Menschen, die sich vom muslimischen Glauben abgewandt haben oder diesem niemals angehörten, obwohl sie einem sog. ‚muslimischen Herkunftsland‘ entstammten“. Dazu setzt sich der Verein auf Basis seiner aufklärerisch-humanistischen Grundüberzeugungen für die Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte, der Weltanschauungsfreiheit, einer konsequenten Trennung von Staat und Kirchen/Religion/Weltanschauung und der individuellen Selbstbestimmung ein. Weiteres Ziel ist die Förderung der Völkerverständigung, des vernunftgeleiteten Denkens und der Erziehung zur Toleranz.

Ex-Muslime sind als Apostaten in Ländern mit islamischer Gesetzgebung oft durch die Todesstrafe bedroht, werden aber auch anderswo oft Opfer von Selbstjustiz.

Der Name ist eine Anspielung auf den Zentralrat der Muslime in Deutschland, der zusammen mit dem größeren Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland eine Interessenvertretung von Muslimen in Deutschland darstellt.

Vorsitzender des neuen Verbands ist der 30-jährige Politikwissenschaftsstudent Cahit Kaya. Kaya hat einen türkisch-kurdischen Hintergrund. Er kritisiert die Instrumentalisierung des Islam in den arabischen Staaten zu Zwecken der politischen Machterhaltung der jeweils herrschenden Eliten. In einem Interview mit dem Humanistischen Pressedienst sagte er: „Wer die Macht hat, den Islam für sich zu nutzen, wird dies auch tun. Zu sehr ist hier die Religion mit der Staatsführung verbandelt und zu schwer ist der Islam von der Gesetzgebung zu trennen. Der Iran und sämtliche arabische Staaten haben die Scharia daher als umfassende Rechtssprechung eingeführt.“ Kaya ist der Ansicht, dass der Islam auch in Österreich immer stärker durch eine fundamentalistische Orientierung geprägt ist. Schuld daran sei zum Teil die Politik des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan. Die politische Instrumentalisierung des Islam diene dazu, die Modernisierung der traditionell islamisch geprägten Gesellschaften zu verhindern. Als Beispiel führt er Saudi-Arabien an, wo das Eintreten für Frauenrechte als Sünde angesehen werde und mit der Todesstrafe verfolgt werden könne.

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Quellen