Yahoo verklagt Facebook wegen Patentrechten

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Veröffentlicht: 09:57, 13. Mär. 2012 (CET)
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San José (Kalifornien) (Vereinigte Staaten), 13.03.2012 – Zwei Internetgiganten streiten: Yahoo hat Facebook verklagt. Die Anwälte werfen den Köpfen hinter dem sozialen Netzwerk Ideenklau vor; viele verwendete Techniken seien von Yahoo entwickelt worden. Dafür fordern sie nun eine noch nicht bezifferte Summe an Schadensersatz. „Unglücklicherweise bleibt die Angelegenheit mit Facebook ungelöst, und wir sind gezwungen, die Wiedergutmachung durch das Bundesgericht zu suchen“, ließ Yahoo verlautbaren. Die Anklage kommt passend zum geplanten Börsengang von Facebook, der für diesen Sommer erwartet wird. Investoren könnten durch die Klage verunsichert werden.

Die Macher von Facebook hätten erst durch die Medien von der Anklage erfahren, sagte Jonathan Thaw, ein Sprecher des sozialen Netzwerks. „Wir sind enttäuscht, dass Yahoo, ein langer Partner von Facebook und eine Firma, die erheblich von der Verbindung mit Facebook profitiert hat, sich dazu entschlossen hat, ein Gerichtsverfahren einzuleiten.“

Konkret geht es in der Anklage um zehn Patente, etwa das Versenden von Nachrichten und die Möglichkeit des Kommentierens, aber auch das Anzeigen von Werbung auf Internetseiten. „Die gesamte Netzwerkstruktur von Facebook, die den Nutzern die Erschaffung und Verbindung von Profilen mit – unter anderem – Dingen, Personen und Firmen ermöglicht, basiert auf Yahoos patentierter Social-Networking-Technologie“, so der Kläger. Laut Spiegel Online besitzt Yahoo mehr als 1.000 Patente, Facebook dagegen nur 56.

Mit rückwirkenden Lizenzzahlungen für die angeblich verbotene Nutzung der Patente will sich Yahoo nicht zufrieden geben. Facebook habe dadurch auch einen Marktanteilgewinn gegenüber Yahoo erhalten. Beim Börsengang von Google 2004 hatte Yahoo ebenfalls Patente eingeklagt; Google hatte sich damals gefügt, Yahoo bekam 2,7 Millionen Aktien des Suchmaschinen-Riesen. Dank des anschließenden Börsenganges waren die Papiere damals rund 230 Millionen Dollar wert.

Der angekündigte Börsengang von Facebook soll noch größer werden als der von Konkurrent Google. Laut der Süddeutschen Zeitung will das Unternehmen etwa fünf Milliarden Dollar durch die Aktien einnehmen.


Quellen[Bearbeiten]