Wollen Berliner Politiker deutsche Kolonialgeschichte ausradieren?
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Berlin (Deutschland), 20.07.2017 – In vielen deutschen Städten gibt es Straßennamen, die an die Kolonialzeit erinnern. Nun haben sich in der bundesdeutschen Hauptstadt Berlin einige Politiker vorgenommen, diese Namen „im Auftrag der politischen Korrektheit“ zu tilgen. Als Beispiel wird der Kaufmann Adolf Lüderitz genannt, der erster deutscher Landbesitzer im heutigen Namibia war. Die Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte hatte im Frühjahr 2016 die Umbenennung der Lüderitzstraße im sogenannten „Afrikanischen Viertel“ beschlossen.
Im Verhältnis zu anderen Kolonialreichen - etwa der Spanier, Portugiesen und Franzosen - war die deutsche Herrschaft in den Kolonien nur von kurzer Dauer. 1873 wurde die Afrikanische Gesellschaft gegründet, doch bereits 1920 verlor Deutschland durch den Versailler Vertrag wieder alle Kolonien. Demgegenüber hatte das portugiesische Kolonialreich bereits 1580 seine größte Ausdehnung erreicht - die letzte Kolonie Macau wurde 1999 an China zurückgegeben.