Witzkrieg – ein (deutsch-polnischer) Eklat, den keiner wollte

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Artikelstatus: Fertig 19:55, 10. Nov. 2006 (CET)
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Berlin (Deutschland), 10.11.2006 – Einmal mehr sorgt ein als Satire deklarierter Text für Aufregung. Die Zeitung „Die Welt“ veröffentlichte am 1. November „20 Dinge, die die Deutschen für die Polen tun können“. Vor allem der zweite Vorschlag „Benedikt disqualifizieren und Johannes Paul wieder aus dieser Gunter-von-Hagens-Ausstellung nehmen“ stieß der polnischen Zeitung Gazeta dabei böse auf. Johannes Paul II. gehört zu den am meisten geachteten Personen in Polen.

In Deutschland ruft die „Welt“-Satire uneinheitliche Kommentare hervor. Während der Chef der „Welt“-Onlineredaktion, Olivier Michalski, der Meinung ist, dass eine Satire die gängigen Klischees aufgreifen müsse, äußerte die Sprecherin der Auslandskommission des Bundestages, Sylvia Hartleif, die Sorge, dass so eine Satire die Bemühungen Deutschlands um die Verbesserung der bilateralen Beziehungen konterkariere. In Polen selbst sind die Reaktionen auch unterschiedlich: Während der Chef der polnischen Parlaments-Auslandskommission Paweł Zalewski der Zeitung „Rzeczpospolita“ sagte, dass das Kommentieren einer misslungenen Satire nicht zu den Aufgaben seiner Kommission gehöre, schrieb der Presseattaché der polnischen Botschaft einen „freundlichen Brief“, wie der stellvertretende polnische Botschafter in Berlin, Wojciech Pomianowski, in einem „Welt“-Artikel vom 6. November 2006 zitiert wird. Und der Botschafter Marek Prawda selbst möchte „die Sache nicht so hoch hängen“.

Auch der Axel-Springer-Verlag, dem „Die Welt“, aber auch zirka 20 Zeitungen und Zeitschriften in Polen, gehören[1], ist an einer Eskalation des Problems höchstwahrscheinlich nicht interessiert.

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Fußnoten

  1. Axel Springer Polska

Quellen