Weiterer Pharmawirkstoff in Droge „Spice“ gefunden
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Fehlerhinweis nach Veröffentlichung: Anders als zunächst gemeldet wurde keine exakte Kopie sondern eine leicht modifizierte Variante des Wirkstoffs „CP-47,497“ gefunden. Korrigiert: 09:09, 21. Jan. 2009 (CET)
Freiburg im Breisgau (Deutschland), 20.01.2009 – Nach eigenen Angaben haben Forscher des rechtsmedizinischen Instituts der Universitätsklinik Freiburg den Hauptwirkstoff der Modedroge „Spice“ entdeckt. Bei Spice handelt es sich nach Angaben des britischen Herstellers „Psyche Deli“ um eine Mischung verschiedener Kräuter, die lediglich zur Verräucherung gedacht sei. Die derzeit legal beispielsweise in Headshops oder über das Internet beziehbare Substanz entfaltet geraucht aber eine dem in den meisten Ländern verbotenen Marihuana sehr ähnliche Wirkung und erfreut sich großer Beliebtheit als Ersatz.
Bereits im Dezember hatte das Frankfurter Unternehmen THC-Pharm, welches synthetisches Cannabis für den medizinischen Einsatz produziert, einen ersten Schlüssel zur Wirkungsweise von Spice entdeckt. Nach Angaben des Unternehmens war in einer Analyse das synthetische Cannabinoid JWH-018 gefunden worden. Diese Erklärung war allerdings in Fachkreisen auf Skepsis gestoßen, da zwischen der Wirkdauer von JWH-018 und der Wirkdauer von Spice deutliche Unterschiede festgestellt wurden.
Nach Angaben der Freiburger Forscher ist zudem JWH-018 nur in einem Teil der vorliegenden Spice-Proben gefunden worden und dort zudem in eher niedriger Konzentration. Stattdessen habe man als Hauptwirkstoff ein weiteres synthetisches Cannabinoid gefunden, bei welchem es sich um eine leicht veränderte Form einer „CP-47,497“ genannten Substanz aus der Arzneimittelforschung handeln soll. Der Leiter der Freiburger Forschungsgruppe Volker Auwärter sagte, dass diese Substanz in der Frankfurter Analyse offenbar fälschlich als reiner Aromastoff eingestuft worden sei. Neben Spice werden allerdings ähnliche Kräutermischungen kommerziell vermarktet. In diesen sei teilweise JWH-018 als Hauptwirkstoff identifiziert worden. Die Freiburger Forscher wollen ihre Ergebnisse in der wissenschaftlichen Publikation „Journal of Mass Spectrometry“ veröffentlichen.
Neben den Forschern rät auch das Bundeskriminalamt dringend vom Konsum von Spice ab.
Quellen
- uni-freiburg.de: „Hauptwirkstoff von „Spice“ identifiziert“ (Pressemitteilung) (19.01.2009)
- stern.de: „Modedroge: "Spice" wirkt aggressiver als Cannabis“ (19.01.2009)
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