War Ludwig Erhard niemals CDU-Mitglied?

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Ludwig Erhard, Büste (von Eva Hermann, 2002)

Bonn (Deutschland), 25.04.2007 – Ludwig Erhard, der „Vater des Wirtschaftswunders“, von 1949 bis 1963 CDU-Wirtschaftsminister, von 1963 bis 1966 CDU-Bundeskanzler, von 1966 bis 1967 CDU-Vorsitzender und anschließend bis zu seinem Tod im Jahr 1977 Ehrenvorsitzender der Partei – und soll nach den Angaben, die Horst Friedrich Wünsche, Geschäftsführer der Bonner Ludwig-Erhard-Stiftung, gegenüber dem Stern machte, doch niemals Parteimitglied gewesen sein. Wünsche, der letzter wissenschaftlicher Mitarbeiter Erhards war, beschäftigt sich seit 30 Jahren mit dem Leben des Politikers. Auch Günter Buchstab von der Konrad-Adenauer-Stiftung bestätigte gegenüber dem „Stern“, dass „Erhard seines Wissens niemals Parteibeiträge“ gezahlt habe und sich eine „Mitgliedschaft aktenmäßig nicht nachvollziehen“ lasse. Einen Aufnahmeantrag habe man nicht gefunden. Nach Erkenntnissen Wünsches sei „ihm wohl mal ein Mitgliedsbuch zugeschickt worden, das er aber nie unterschrieben habe“.

Bisher galt als gesichert, dass Erhard 1966 anlässlich seiner Wahl zum Parteivorsitzenden in die CDU eingetreten und diese Mitgliedschaft auf 1963 rückdatiert worden sei. Buchstab erklärte nun jedoch gegenüber dem Magazin „Stern“, dies könne man nun nicht mehr so stehen lassen.

Nach Angaben von Klaus Scheufelen, der 1958 bis 1971 CDU-Vorsitzender des Landesverbandes Nord-Württemberg war, dem auch Ludwig Erhard angehörte, sei der damalige Ulmer CDU-Chef Franz Wiedemeier im Besitz einer handgeschriebenen Beitrittserklärung Erhards aus dem Sommer 1949 gewesen. Dieser Zettel sei aber nicht bei den Parteiakten aufbewahrt worden; stattdessen habe Wiedemeier ihn mit nach Hause genommen. Dort sei er nach Wiedemeiers Tod im Jahre 1970 jedoch nicht gefunden worden.

Quellen