Wahres Bild des Preußenkönigs wenig beachtet

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Veröffentlicht: 23:43, 12. Okt. 2009 (CEST)
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Bremen (Deutschland), 12.10.2009 – Am 10. Oktober 2009 wurde auf einer Versteigerung des Bremer Auktionshauses Bolland & Marotz ein von Kunsthistorikern und der Öffentlichkeit bisher wenig beachtetes Porträt des Preußenkönigs angeboten.

Der aus Hannover stammende Maler Ziesenis hatte vor fast 250 Jahren als einziger die Erlaubnis bekommen, ein Porträt während der Regierungszeit des Herrschers anzufertigen. Das Interesse an dem Bild war bereits damals so groß, dass mehrere zeitgenössische Kopien angefertigt wurden. Eine dieser Kopien befindet sich im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg. Bis vor wenigen Tagen war nicht sicher, ob es sich bei dem in Bremen angebotenen Gemälde um das Original handelt. Im Gegensatz zu den Bildern des Preußenkönigs, die bisher aus den Geschichtsbüchern bekannt waren, zeigt sich hier kein asketischer und kämpferischer Fürst, sondern ein gutmütiger Landesvater und ausgeglichen wirkender 52 Jahre alter Mann blickt auf den Betrachter.

Aus gutunterrichteten Kreisen wurde bekannt, dass sich offenbar die Nachfahren des Preußenkönigs von dem wertvollen Familienstück trennen wollten. Der Preis des Gemäldes stieg während der Auktion innerhalb weniger Minuten von 450.000 Euro auf 670.000 Euro, und das Bild im alten Goldrahmen wurde an einen unbekannten Bieter verkauft.

Durch diese Versteigerung wurden nicht nur Öffentlichkeit und Medien aufmerksam. Die örtliche Tageszeitung in Bremen, der Fernsehsender Sat 1 und die FAZ berichteten darüber. Im Vorfeld des 300. Geburtstages von Friedrich dem Großen (1712-1786) werden sich jetzt auch Historiker und Kunstgeschichtler mit einer Neuinterpretation befassen.

Ein Kunstkenner aus der Bremer Szene hatte sich bereits vor einer Woche schriftlich an den Bundestagsabgeordneten Neumann (CDU), der ebenfalls aus Bremen stammt und seit dem Jahre 2005 Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien ist, gewandt und auf die historische Entdeckung sowie die bisher bekannt gewordenen Tatsachen zur Herkunft des Gemäldes hingewiesen. Aufgrund der geschichtlichen Bedeutung des Bildes wurde daraufhin die Eintragung in das Verzeichnis deutschen Kulturgutes eingeleitet.

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