Vulkanasche: Millionenstrafe für Ryanair aus Aprilchaos in Rom - Aktuelle Wolke bringt Behinderungen in Nordwesteuropa

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Veröffentlicht: 21:49, 16. Mai 2010 (CEST)
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Rom (Italien), 16.05.2010 – Die Vulkanaschewolke Mitte April trifft die Billigfluglinie Ryanair doppelt. Ihre Flugzeuge mussten nicht nur innerhalb der Sperrzeit des europäischen Luftraums am Boden bleiben, sondern das Unternehmen muss auch für die fehlende Versorgung der gestrandeten Reisenden mit Verpflegung, Getränken und Gutscheinen – vornehmlich am Flughafen Rom-Ciampino – während der Luftraumsperrungen rund drei Millionen Euro Geldstrafe zahlen. Das Unternehmen habe gegen internationale Verpflichtungen gegenüber Reisenden in 178 Fällen verstoßen, wurde von der italienischen zivilen Luftfahrtbehörde (ENAC) als Begründung für die hohe Strafe angegeben. Der Flughafenbetreiber und der italienische Zivilschutz seien eingesprungen, hieß es weiter.

Derweil sorgt eine neue Aschewolke des Vulkans Eyjafjallajökull bereits am kommenden Montag, dem 17. Mai 2010, voraussichtlich für neue Behinderungen im europäischen Luftraum. Die Wolke sollte demnach in der Nacht auf Montag Kontinentaleuropa erreichen, in der Nacht auf Dienstag dann die Schweiz.

Der siebenstündige Flug eines von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DLR) geschaffenen Messflugzeugs, welches die Konzentration der Vulkanaschewolke im Auftrag des Max-Planck-Instituts und der Lufthansa in allen Flughöhen gemessen hat, brachte für Deutschland vorerst keine Einschränkungen. Dies verlautbarte die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen. Ein zweites Messflugflugzeug, betrieben von der DLR und gestartet in Oberpfaffenhofen, maß die Konzentrationen in Irland und Schottland. Die Folge: Britische Flughäfen in Manchester, Liverpool, Donchester und Prestwick wurden bereits heute Abend geschlossen. Dies ließ die Eurocontrol in Maastricht verkünden. Die Organisation bezieht die Daten vom Volcanic Ash Advisory Centre (VAAC) in London und wertet diese aufgrund europäischer Vereinbarungen aus. Je nach Ergebnis der Auswertungen kann es zu neuen Sperrungen von Teilen des europäischen Luftraums von Montag bis Mittwoch kommen. Auch über die Pfingstferien sei mit erheblichen Behinderungen zu rechnen.

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Quellen