Unwetterwarnung für Teile von Norddeutschland

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Offenbach am Main (Deutschland), 08.01.2005 – Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Unwetterwarnung für Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen herausgegeben. Im Laufe des Samstag wird ein starkes nordatlantisches Tiefdruckgebiet mit dem Namen „Erwin“ im nördlichen Mitteleuropa erwartet und dort voraussichtlich zu starken Sturm- und Orkanböen führen.

„Erwin“ soll von Schottland kommend über die Nordsee und Südskandinavien weiter zur Ostsee ziehen und vor allem in Dänemark, Norddeutschland, Südschweden, Südnorwegen und später auch im Baltikum zu heftigen Winden führen. Gleichzeitig wird es vor Eintreffen der Kaltfront außergewöhnlich mild.

Der Höhepunkt des Sturms wird in Norddeutschland für die Mittagsstunden erwartet. In der Nacht zum Sonntag soll der Wind dann wieder nachlassen. Die Sturmvor- und -akutwarnungen bleiben jedoch bis Sonntag gültig. Erst im Laufe des Sonntags flaut der Sturm allmählich ab.

Allerdings muss zum Wochenbeginn erneut mit Sturm gerechnet werden. Im Norden bleibt es auch in den kommenden Tagen stürmisch, im Süden ist es etwas freundlicher.

Im Süden Deutschlands ist nur auf höheren Berglagen mit sturmartigen Winden zu rechnen.

Die Nacht vom 8. auf den 9. Januar war die wärmste Januarnacht seit 100 Jahren.

In Nordeuropa kamen insgesamt 17 Menschen ums Leben:

  • Bei Spitzengeschwindigkeit um 200 Kilometer pro Stunde kam es im Norden Großbritanniens zu sechs Todesfällen. In England, Schottland und Nordirland hatten 110.000 Menschen keinen Strom, in Schottland sogar bis einschließlich 12. Januar 25.000 Menschen. Die Stadt Carlisle wurde durch Hochwasser von der Außenwelt abgeschnitten. Im Nordwesten kam es zu den schwersten Überschwemmungen seit 40 Jahren. In der nordenglischen Stadt Hexham müssen 10.000 Haushalte weiter ohne Wasser auskommen. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben.
  • Vor der Küste Westschottlands lief eine Fähre auf Grund.
  • In Skandinavien kam es zu sieben Todesfällen.
  • In Schlewswig-Holstein wurde der Autozug-Shuttle nach Sylt eingestellt. Dort wurde die höchste Unwetter-Warnstufe ausgerufen. Dort kam es auch zu Spitzengeschwindigkeiten von 181 Kilometern pro Stunde. In Schleswig-Holstein werden zwei 20-jährige Männer vermisst.
  • In Niedersachsen wurde vor einer Sturmflut gewarnt.

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Quellen