Unwetter in Deutschland ziehen Schneise der Verwüstung
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Deutschland, 12.09.2011 – Heftige Unwetter haben in weiten Teilen Deutschlands eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Bei Sankt Goar auf der linksrheinischen Bahnstrecke löste sich durch die sintflutartigen Regenfälle eine Mure. In der Folge sprangen bei einem InterCity gegen 14:38 Uhr MESZ die Lokomotive und vier Waggons wegen der verschütteten Trasse aus den Gleisen. Die Waggons stürzten jedoch nicht um, sondern blieben in Schräglage hängen. Der Lokführer erlitt neben einem Schock einen Oberschenkelbruch, zehn Fahrgäste und vier Zugbegleiter wurden leichtverletzt. Die etwa 800 Fahrgäste wurden über Drehleitern der Feuerwehr aus dem Zug gerettet. Sie mussten in einer Turnhalle, der Rheinfelshalle in St. Goar, auf ihre Weiterfahrt im Schienenersatzverkehr warten. Die linksrheinische Bahnstrecke, die durch das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal führt, bleibt bis voraussichtlich Dienstag früh gesperrt. Der Unfall hat die Oberleitung abgerissen. Mehrere Meter Schienenstrang müssen nach der Beseitigung der Überreste der Mure, welche auch die angrenzende Bundesstraße verschüttete, ausgetauscht werden. Die Züge werden bis auf Weiteres rechtsrheinisch umgeleitet.
In mehreren Regionen des Bundesgebietes haben Unwetter für Sachschäden gesorgt. Insbesondere schwere Überschwemmungen sorgten für Schlamm in den Ortschaften, wobei auch eine Ausstellung vollständig durch denselben zerstört wurde. In Hessen waren im Norden des Landes umgestürzte Bäume, überflutete Straßen und Keller sowie abgedeckte Dächer die Folge, wie ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums in Kassel auf Anfrage mitteilte. Auch der Bahnverkehr wurde massiv beeinträchtigt. Aufgrund umgestürzter Bäume mussten mehrere Zugstrecken gesperrt werden.
Betroffen waren nach Angaben der Deutschen Bahn AG auch die Main-Weser-Bahn zwischen Wabern und Zimmersrode. Dort wurde der Fernverkehr über Fulda umgeleitet. Wegen Bäumen im Gleis wurde auch die Strecke Kassel-Bebra zwischen Guntershausen und Melsungen gesperrt. Dort kam auch ein Intercity zum Stehen. Zudem musste der Zugverkehr auch zwischen Eichenberg und Bad Sooden-Allendorf auf der Strecke Eichenberg-Bebra wegen entwurzelter Bäume eingestellt werden.
In Trier ist der Festzug zum Ende des Schweicher Stadtfestes kurz vor dem Start aus Sicherheitsgründen durch den Veranstalter abgesagt worden. Zur Begründung hieß es, zahlreiche Schulen und Kindergruppen würden mitlaufen und eine Gefährdung wäre unverantwortlich. Der Festzug wurde auf den Folgetag um 15:30 Uhr neu terminiert.
In Bad Camberg ist die Bundesstraße 8 nach einem Hangrutsch blockiert. Im Saarland ist vor allem Heuweiler von Schlamm- und Gerölllawinen gebeutelt worden. Wegen tischtennisballgroßen Hagelkörnern, welche die Straße nach dem Abtauen in eine Schlammbahn verwandelten und auch ein frisch umgepflügtes Feld unter Wasser setzten, wurden mehrere Autos und Vorgärten überschwemmt und zerstört. Die Aufräumarbeiten dauern vielerorts noch an.
Im ganzen Bundesgebiet dürften zahlreiche Straßen wegen entwurzelter Bäume unpassierbar sein.
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[Bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten]- volksfreund.de: „Unwetter stoppt den großen Festumzug“ (11.09.2011)
- newsticker.sueddeutsche.de: „Erdrutsch lässt Intercity entgleisen - Elf Menschen verletzt“ (11.09.2011)
- b2b-deutschland.de: „Unwetter verursachen in Hessen erhebliche Schäden“ (11.09.2011 20:04 Uhr)
- sr-online.de: „Saarbrücken: Unwetter sorgte für Schäden“ (11.09.2011 20:12 Uhr)