Untersuchungskommission: Defekter Höhenmesser war Ursache des Flugzeugabsturzes in Amsterdam
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Den Haag (Niederlande), 04.03.2009 – Ein defekter Höhenmesser in Verbindung mit menschlichem Versagen waren die Ursachen des Flugzeugabsturzes einer Maschine der Turkish Airlines in Amsterdam am 25. Februar des Jahres. Das gab heute der Leiter der niederländischen Sicherheitsbehörde, Pieter Van Vollenhoven, in Den Haag bekannt. Die Auswertung des Stimmenrekorders und der Black Box der Boeing 737-800 habe ergeben, dass die Anzeige des defekten Höhenmessers das automatische Schubsystem zu fehlerhaften Flugmanövern veranlasst habe. Der Autopilot habe sich so verhalten, als ob sich das Flugzeug nur noch knapp über dem Boden befunden hätte und den Schub entsprechend reduziert. Die aufgezeichneten Gesprächen konnte entnommen werden, dass die Piloten zwar den defekten Höhenmesser bemerkten, dem jedoch zunächst keine Bedeutung beimaßen. Nachdem ein Warnsystem Alarm auslöste hätten die Piloten doch noch versucht, vollen Schub zu geben, erläuterte Vollenhoven, es sei aber schon zu spät gewesen. Die Maschine stürzte einen Kilometer vor der Landebahn ab. Neun Menschen waren bei dem Absturz ums Leben gekommen. Weitere 86 Personen waren zum Teil schwer verletzt worden, von ihnen befinden sich 26 immer noch im Krankenhaus.
Heute wurde außerdem bekannt, dass der Höhenmesser in Flugzeugen dieses Typs bei Turkish Airlines bereits früher zu Problemen geführt habe. Inzwischen sei auch mit dem Flugzeughersteller Boeing Kontakt aufgenommen worden, um zu klären, ob solche Probleme auch während des Fluges auftreten könnten. Die Fluggesellschaft wurde aufgefordert, die Betriebsanweisungen für Maschinen, in denen der gleiche Höhenmesser verwendet werde, so zu modifizieren, dass das Flugzeug bei einem Defekt des Höhenmessers nicht im Autopilot-Modus betrieben werden dürfe.
Themenverwandte Artikel
- Flugzeugunglück in Amsterdam (25.02.2009)
- Portal:Luftfahrt
Quellen
- welt online: „Kapitäne vetrauten leichtfertig auf Autopiloten“ (04.03.2009)