Unfall oder Anschlag – Somalischer Ministerpräsident überlebt Detonation
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Mogadischu (Somalia), 04.05.2005 – Nur wenige Meter vor dem somalischen Ministerpräsidenten Ali Mohammed Ghedi explodierte gestern eine Handgranate, andere Quellen berichten, es sei eine Bombe gewesen.
Ghedi hielt sich in einem Fußballstadion in Somalias Hauptstadt Mogadischu auf. Als er eine Rede hielt, erfolgte nur wenige Meter vor ihm eine Detonation. Dabei wurden nach Angaben von Augenzeugen mindestens 16 Menschen getötet. Der Politiker überlebte unverletzt.
Lange Zeit war die Ursache der Explosion unklar. Sofort im Anschluss daran war von einem Attentat die Rede. Später erkläre Ghedi jedoch, es hätte sich um einen Unfall gehandelt, bei dem eine Granate versehentlich von einem seiner Sicherheitsleute gezündet worden wäre. Er gab an, er wolle seine „Aktivitäten fortsetzen”.
Die Gefolgsleute von Ghedi blieben ebenfalls unverletzt. Im Stadion brach eine Panik aus. Viele Menschen sind von den hohen Umgrenzungen des Stadions gesprungen und haben sich dabei schwer verletzt.
In Somalia gab es seit dem Sturz von Militärmachthaber Mohammed Siad Barre im Jahr 1991 keine zentrale Regierung mehr. Ghedis Regierungssitz befand sich wegen der unsicheren Lage seit dem vergangenen Jahr im Exil in Kenia. Am letzten Freitag kam er zum ersten Mal nach Somalia zurück. Ghedi wollte bei der Veranstaltung im Stadion die Einwohner Mogadischus über seine Pläne für eine Verlegung des Regierungssitzes in die somalische Hauptstadt informieren.
Durch diesen Besuch hatte es Spannungen mit den lokalen Clans und Milizenführer gegeben. Seit Jahren beherrschen sie das ostafrikanische Land. Wann der Umzug stattfinden soll, ist noch unklar.