USA: Amokläufer tötet fünf Menschen
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Kirkwood (Vereinigte Staaten), 09.02.2008 – Ein US-Amerikaner hat aus Hass und Rache für ein Redeverbot bei einer Sitzung des Stadtrates fünf Menschen getötet, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde.
Der Amoklauf ereignete sich in der US-Kleinstadt Kirkwood, etwa 30 Kilometer südwestlich von St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Der 52-jährige Charles Lee „Cookie“ Thornston hat zunächst auf dem Parkplatz vor dem Rathaus einen Polizisten erschossen. Danach ging er ins Rathaus von Kirkwood, wo er einen weiteren Polizisten erschoss.
Im Rathaus fand gerade eine abendliche Sitzung des Stadtrates statt, bei der etwa 30 Menschen, Stadtratsmitglieder, Angestellte, Bürger und Journalisten, anwesend waren. Der Amokläufer Thornston schrie „Shoot the mayor“ (deutsch: „Erschießt den Bürgermeister“) und zog seine Waffe. Danach tötete er zwei Abgeordneten des Stadtparlaments. Wie eine Reporterin der Lokalzeitung St. Louis Post-Dispatch als Augenzeugin berichtete, versuchte der Justiziar der Stadt noch, den Amokschützen abzuwehren, indem er Stühle auf ihn warf; dabei wurde er vom Amokschützen ebenfalls erschossen. Bürgermeister Mike Swoboda wurden mit schweren Schussverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Ein weiterer Anwesender wurde ebenfalls angeschossen und schwer verletzt. Danach stürmte die Polizei in den Sitzungssaal und tötete den Amokläufer Thornston.
Der Amokläufer Charles Lee Thornston, der auch von einer örtlichen Bürgerrechtsbewegung unterstützt wird, hatte in der Vergangenheit schon mehrfach Sitzungen des Stadtrates von Kirkwood gestört. Im Jahre 2006 war er bereits zweimal nach massiven Störungen in Handschellen aus dem Sitzungssaal abgeführt. Er habe dabei immer wieder Bürgermeister Mike Swoboda beschimpft, so dass der Stadtrat sogar seinen dauerhaften Ausschluss beraten hatte.
Eine Klage Thorntons auf freie Meinungsäußerung im Stadtrat wurde erst am 28. Januar 2008 durch US-District-Richterin Catherine Perry zurückgewiesen. Der Bruder des Mannes, Gerald Thornton, sagte dem Fernsehsender CNN, er akzeptiere das Handeln seines Bruders. „Er hat die Sache jetzt selbst in die Hand genommen und ist in den Krieg gezogen, um zu einem Ende zu kommen“, sagte er den Medien. Ein Freund des Schützen sagte, er habe vor drei Monaten eine Veränderung bei dem Mann bemerkt, der immer unzufriedener geworden sei.