Trennungsvater verteilt Flugblätter – Strafanzeige
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Siegen (Deutschland), 26.05.2011 – In den letzten Tagen sorgte die Auseinandersetzung eines Trennungsvaters mit der Verwaltung des Siegener Jugendamtes für Furore. Zunächst soll der Vater in der vergangenen Woche E-Mails verschickt haben, in denen er die Jugendamtsleiterin und andere städtische Organe als „inkompetent“ bezeichnet habe, berichtete am 17. Mai die Siegener Zeitung.
Strafanzeige war Folge der Aktion
Dies hatte eine Strafanzeige durch Bürgermeister Steffen Mues (CDU) zur Folge. Doch der Vater legte nach. Am Wochenende habe er, nach eigener Angabe, zusammen mit einigen Helfern etwa 10.000 Flugblätter in der Krönchenstadt verteilt. In diesen wirft er der Jugendamtsleitung fachliche Inkompetenz vor und beruft sich auf den Experten Professor Jopt, der die Fachausbildung der Jugendämter scharf kritisiert und das dortige Personal als „wohlmeinende Dilettanten“ bezeichnet.
So sei es im Fall seiner Kinder auch, äußert der Vater auf dem Flugblatt, zu dessen Verteilung er als „Pranger“ Scheibenwischer „missbraucht“ (Siegener Zeitung) habe.
Berichterstattung der Siegener Zeitung bemängelt
Nach zwei Artikeln über den eskalierenden Streit zwischen Trennungsvater und Behörde zeigt dieser Unverständnis über die Berichterstattung. Solche Fälle seien an der Tagesordnung, auch wenn man sie in der Öffentlichkeit nicht adäquat wahrnehme. Aufrütteln und nicht beleidigen habe er wollen, betont er zudem in einer Mitteilung an die örtliche Presse, die der VAfK-Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein vorliegt. Auf „Einzelfälle“ könne man das Phänomen allein aufgrund der Vielzahl der Fälle des Kontaktabbruches von Scheidungskindern und ihren nicht mehr mit ihnen zusammenlebenden Eltern nicht reduzieren.
Weitere Eltern erstatten offenbar Anzeige gegen Behörden
Nach bisher unbestätigten Angaben aus Reihen des Väteraufbruch für Kinder und anderer betroffener Eltern hat, unmittelbar nach dem Aufruhr, den Mails und Flugblätter verursacht haben, eine zweistellige Anzahl betroffener Eltern aus Siegen Strafanzeige gegen behördliche Stellen „wegen der aktiven Vereitelung der Elternpflicht zum und des Kindesrechtes auf Umgang“ erstattet.
Zustimmung für den Aktivisten in der Bevölkerung groß
Auf einschlägigen Plattformen in den Sozialnetzwerken „Wer kennt wen“ und „Facebook“ hat die bisherige Berichterstattung überwiegend Unverständnis, allerdings auch zahlreiche Sympathiebekundungen für den Flugblattaktivisten ausgelöst. Zwar habe er die Namensnennung, das Foto und die Adresse der Leiterin der Siegener Jugendhilfe auch weglassen können. Das Anliegen selbst sei jedoch „verständlich“, da es nun einmal in der Natur des Familienlebens liege, dass Eltern um den Kontakt zu ihren Kindern kämpfen. Die Scheidung sei schließlich eine Angelegenheit, aus der man den Nachwuchs prinzipiell heraushalten solle.
Quellen
Originäre Berichterstattung | |
Dieser Artikel enthält Journalismus aus erster Hand. Details befinden sich auf der Diskussionsseite. |
- siegener-zeitung.de: „An den Pranger gestellt“ (23.05.2011)