Taifun Megi bedroht nun Südchina
Veröffentlicht: 13:46, 21. Okt. 2010 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Tōkyō (Japan) / Manila (Philippinen) / Honolulu (Vereinigte Staaten), 21.10.2010 – Taifun Megi, einer der stärksten jemals beobachteten Taifune, hat die philippinische Hauptinsel Luzon überquert und das Südchinesische Meer erreicht. Inzwischen hat der tropische Wirbelsturm eine nördliche Zugrichtung eingeschlagen. Den gegenwärtigen Prognosen des US-amerikanischen Joint Typhoon Warning Center (JTWC) zufolge wird das Zentrum des Taifuns am 23. Oktober etwa 250 Kilometer östlich von Hongkong in der Provinz Guandong auf die Küste Chinas treffen. Nach Angaben der staatlichen Meeresbehörde wird dann mit einer Wellenhöhe von sieben Metern gerechnet. Um 14:00 Uhr Hongkonger Zeit befand sich der Taifun rund 600 Kilometer südöstlich der Stadt.
Auf den Philippinen sind durch die Auswirkungen des Wirbelsturmes mindestens 15 Menschen gestorben. Der Taifun war am Montag, dem 18. Oktober mit einem minimalen Luftdruck in seinem Zentrum von 885 Hektopascal auf die Ostküste Luzons getroffen und hatte dann die Insel westwärts ziehend überquert. Dabei handelte es sich um den niedrigsten jemals bei einem tropischen Wirbelsturm aufgezeichneten Luftdruck beim Landfall. Durch die Einwirkungen des Landes hat sich der Taifun bei der Überquerung Luzons abgeschwächt; über dem offenen Wasser des Südchinesischen Meeres intensiviert sich der Sturm derzeit wieder. Das JTWC nimmt an, dass „Megi“ am Mittwoch, dem 21. Oktober einminütige andauernde Windgeschwindigkeiten von 230 Kilometern pro Stunde erreicht, bevor eine allmähliche Abschwächung des Taifuns einsetzen wird.
Chinas Präsident Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao haben größere Anstrengungen von den örtlichen Behörden verlangt, um Menschen sowie Hab und Gut vor Flutwasser und Windschäden zu schützen. Im Süden Chinas sind nach einer Reihe von tropischen Wirbelstürmen die Wasserstände vieler Gewässer in den Provinzen Hainan und Guangdong hoch. Mehr als 2000 Menschen sind in diesem Jahr im Süden Chinas bereits durch Hochwasser umgekommen.
Die Schäden an Infrastruktur, Landwirtschaft und der Fischerei auf Luzon werden bislang vom nationalen Katastrophenschutzrat mit 1,4 Milliarden Philippinischen Pesos angegeben; mindestens 518 Häuser wurden durch die Auswirkungen von „Megi“ zerstört und mindestens 4392 weitere beschädigt.
Die Zahl der Toten wurde bislang mit 19 angegeben. Gemessen an der Stärke des Taifuns „Megi“ ist diese Zahl verhältnismäßig gering. Im Juli 2010 waren bei einem Taifun auf den Philippinen mehr als 100 Menschen gestorben; im September und Oktober 2009 kamen innerhalb einer Woche durch die beiden Taifune Ketsana und Parma mehr als 1000 Bewohner der Philippinen ums Leben.
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- Portal:Naturkatastrophen
Quellen
- bloomberg.com: „Typhoon Megi Strengthens on Path to Southern China“ (20.10.2010)
- nzz.ch: „«Stärkster Taifun der Geschichte» vor Südchina“ (20.10.2010)