Taifun „Nesat“ trifft auf die Philippinen

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Veröffentlicht: 02:55, 27. Sep. 2011 (CEST)
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Voraussichtliche Zugbahn des Taifuns
Grafik: JTWC

Manila (Philippinen), 27.09.2011 – Taifun „Nesat“, der 17. benannte Wirbelsturm und achte Taifun der pazifischen Taifunsaison, ist mit 150 Stundenkilometern (gemittelter Wert) auf den Osten Luzons, der nördlichen Hauptinsel der Philippinen getroffen. In der Provinz Albay wurden am Montag im Zuge des für Dienstag in der Region erwarteten Taifuns etwa 50 000 Menschen in Sicherheit gebracht, weitere 60 000 sollten ebenfalls ihre Häuser verlassen. „Die Evakuierungen sind eine Vorsichtsmaßnahme, weil die Leute in Regionen mit Überschwemmungs- und Erdrutschgefahr wohnen“, sagte der Gouverneur von Albay, Joey Salceda.

In der 325 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila gelegenen Provinz wurden auch Schulen geschlossen und Boote in die Häfen zurückbeordert. Sechs Fischer galten am Montagabend als vermisst. Sie waren am Sonntag in See gestochen. 34 Inlandsflüge wurden gestrichen. In mehreren Provinzen wurden Schulen geschlossen und der Fährverkehr eingestellt. Rund drei Dutzend Inlandsflüge wurden am Montag (26.September) gestrichen. Die Behörden gingen davon aus, dass der Landfall des Taifuns mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunden und Böen von 170 Kilometern pro Stunden bei Casiguran in der Provinz Aurora erfolgt.

„Nesat“ am 25. September 2011
Foto: MODIS

Durchschnittlich treffen jährlich sechs bis sieben Taifune auf die Philippinen. Ende August 2011 hatte Taifun Nanmadol den äußersten Norden Luzons gestreift und dabei erheblichen Schaden angerichtet, etwa 35 Menschen kamen damals ums Leben. Mindestens 70 Menschen starben bei zwei weiteren Tropenstürmen im Juli. Besonders schlimme Auswirkungen hatte jedoch eine Abfolge von mehreren tropischen Wirbelstürmen im September und Oktober 2009. Der folgenschwerste davon, Taifun „Ketsana“, war auf den Tag genau vor zwei Jahren auf Luzon getroffen und hatte im Großraum Luzon zum Ertrinken von 464 Personen geführt. An dieses Ereignis erinnerte die damalige Gouverneurin der Provinz Isabela bei einem Gottesdienst zum Gedenken der damals Gestorbenen. „Als es anfing zu regnen, sagte ich, ‚okay, wir werden an Onday erinnert.‘ Als es heftiger schüttete, rief ich ‚Herr, wir haben verstanden‘“, sagte Padaca der philippinischen Zeitung „Inquirer“.

Die Behörden haben Taifunwarnungen für die den Großraum Manila und die Provinzen Ilocos Norte, Ilocas Sur, Abra, Apayao, La Union, Benguet, Pangasinan, Zambales, Tarlac, Pampanga, Bulacan, Rizal, Quezon, Bataan, Camarines Norte, Camarines Sur und Catanduanes ausgelöst. Wenn „Pedring“, wie der Name des Taifuns auf den Philippinen lautet, Luzon überquert hat, setzt er seinen Weg über das südchinesische Meer fort und wird voraussichtlich auf die Insel Hainan treffen, so das Joint Typhoon Warning Center der US-Navy.

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In der Wikipedia gibt es den weiterführenden Artikel „Pazifische Taifunsaison 2011“.

Quellen