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Studienvergleich zwischen Wikipedia und Encyclopædia Britannica

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Artikelstatus: Fertig 23:20, 16. Dez. 2005 (CET)
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London (Großbritannien), 16.12.2005 – Eine Studie des Wissenschaftsmagazins Nature hat im Dezember 2005 die beiden Enzyklopädien Wikipedia und Encyclopædia Britannica verglichen.

Untersucht wurden dabei 42 naturwissenschaftliche Artikel aus jedem Werk. Das Ergebnis steht dabei im Widerspruch zu generalisierenden Aussagen, die bei der an Wikipedia gerichtetenden Medienschelte im Zusammenhang mit dem Fall des John Seigenthaler Senior in den letzten Tage nicht nur in den USA geäußert worden waren. Die Diskussion war durch einen mutwillig verfälschten Artikel in der englischen Ausgabe der Wikipedia ausgelöst worden, der die Frage nach der Qualität der Wikipedia aufgeworfen hatte, Wikinews berichtete: Gefälschter Eintrag bei Wikipedia sorgt für Wirbel (15.12.2005).

Details aus der Nature-Studie:

Schwere Fehler: Die Anzahl der als gravierend eingestuften Fehler, worunter Nature etwa Fehlinterpretationen wichtiger Konzepte versteht, betrug in den verglichenen Artikelpaaren der beiden Enzyklopädien jeweils vier – ein Gleichstand also, der so nicht von Vielen erwartet worden wäre.

Weniger schwere Fehler: Die Anzahl der in den Artikeln gefundenen nicht so gravierenden Fehler ist allerdings deutlich höher und fällt etwas zu ungunsten von Wikipedia aus: 162 dieser „kleineren“ Fehler findet Nature in den geprüften Artikeln der Wikipedia und 123 in denen der Britannica. Durchschnittlich fanden sich in der Wikipedia also etwa vier gegenüber ungefähr drei Fehlern je Artikel in der Britannica. Unter diesen Fehlern stuft Nature beispielsweise irreführende Aussagen, aber auch faktische Fehler oder Auslassungen ein.

Bei reiner Betrachtung der Zahlen ergeben sich also 166 Fehler bei Wikipedia und 127 bei Britannica. Der mit den meisten Fehlern behaftete Artikel war ein Artikel über Dimitri Mendeleev, einen an der Einführung des Periodensystems beteiligten Wissenschaftler. Die Britannica enthielt in diesem Artikel acht Fehler, der Wikipedia-Artikel sogar 19.

Im Zusammenhang mit der Studie befragte Nature mehr als 1.000 der eigenen Autoren. 70 Prozent der Nature-Autoren haben demnach von Wikipedia gehört, 17 Prozent geben an, Wikipedia wöchentlich zu benutzen. Die Zahl der an Wikipedia mitarbeitenden Nature-Autoren bleibt leider mit „weniger als zehn Prozent“ etwas unklar. Die Erfahrung bei der regelmässigen Mitarbeit an Wikipedia wird von intensiver beteiligten Autoren als lohnend, wenn auch gelegentlich frustrierend beschrieben – eine Erfahrung, die sicher auch viele Nicht-Wissenschaftler unter den Wikipedianern nachvollziehen können.

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Quellen