Startschwierigkeiten bei Tropical Island

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Lübbenau/Spreewald (Deutschland), 14.02.2005 – Die Euphorie war groß als Mitte Dezember 2004 in der Nähe Berlins ein Urlaubsparadies, das Tropical Island, mit einer künstlichen Tropenlandschaft eröffnete. Mitte Februar 2005 holte die Wirklichkeit die Manager des Projektes ein.

Bereits zur Eröffnung eilte nur zirka die Hälfte der erwarteten Besucher in die Halle. Ein Lichtblick kam auf, als sie zwischen Weihnachten und Silvester während der Ferienzeit gut gefüllt war, zeitweise musste sogar wegen Überfüllung geschlossen werden.

Mittlerweile wurden aber erste Zahlen bekannt, aus denen hervorgeht, dass die für die Kostendeckung notwendigen Besucherzahlen nur erreicht werden können, wenn weiterhin eine konstante Zahl von Besuchern in das Tropical Island kommt. Speziell während der Woche finden derzeit zu wenige Gäste den Weg in das Erlebnisparadies. Vor allem Rentner und Paare ohne Kinder genießen die Ruhe unter der Woche. Jüngere Gäste und Familien mit Kindern bleiben aus. Die Betreiber des Urlaubszentrums haben angekündigt, künftig keine Besucherzahlen mehr zu veröffentlichen. Sie möchten damit Negativwerbung vermeiden.

Auch so manche Ärgernisse, die die Gäste bisher erlebten, mögen schuld sein an den derzeitigen Problemen. Anfänglich war das Wasser zu kalt und die Raumlufttemperatur in der riesigen Halle zu niedrig. Unmut gab es auch über den grauen Betonboden und die vielen Pflanzen, die in der künstlichen Umwelt mangels Licht nicht überlebt hatten. Viel stärker fällt jedoch die Tatsache ins Gewicht, dass sich die Beschwerden über das Personal häuften. Insbesondere die Unfreundlichkeit des Fahr- und Sicherheitspersonals fiel auf. Manche Gäste ärgerten sich darüber, dass das ursprünglich versprochene „Zelten am Strand“ von den Behörden aus Brandschutzgründen untersagt wurde. Hier hatten sich die Betreiber in Vorfeld nicht ausreichend abgesichert.

Die Centermanager sind nun bemüht, diese Mängel abzustellen. Um das Interesse an der Halle zu erhöhen wurde jetzt eine große Werbekampagne gestartet. Zusätzlich finden Sportevents, Workshops und Musicalveranstaltungen statt. Neuerdings können auch kompakte Wellness-Angebote genutzt werden.

Ein gutes Zeichen für den profitablen Betrieb ist die Tatsache, dass das Management die Anfangsfehler erkannt hat und für Abhilfe sorgt. So besteht doch die Hoffnung mit diesem tropisch angehauchten Urlauberlebnis ein Paradies auf Dauer erhalten zu können.

Am Montag, 28.02.2005 beginnen in Tropical Islands die Umbaumaßnahmen zur Verbesserung der Raumsituation. Um mehr Tageslicht zu bekommen, werden auf der Südseite der Halle die undurchsichtigen Dachmembran abgebaut und durch UV-durchlässige Folie ersetzt. Besuchern sowie den in der Halle befindlichen Pflanzen soll damit eine natürliche Bräunung ermöglicht werden.

Die betroffene Südseite, bestehend aus insgesamt vier Dachfeldern mit einer Fläche von insgesamt 20.000 Quadratmetern wird in einer Höhe ab 107 Metern Höhe abgedeckt. Anschließend werden die nächsten drei Felder bearbeitet.

Die Arbeiten des ersten Dachfeldes werden bis zum 10. März andauern. In dieser Zeit werden die Südsee und Teile des Regenwaldes gesperrt. Wann die nächsten drei Felder bearbeitet werden, steht noch nicht definitiv fest.

Das Management von Tropical Islands reagiert nun auf die niedrige Kundenfrequenz unter der Woche. Während am Wochenende bis zu 8.000 Gäste gezählt werden, sind es während der Woche immer noch zu wenige. Als Lösung des Problems sehen die Verantwortlichen die Verlängerung des Stundentaktes und Differenzierungen bei den Eintrittspreisen.

Die geplanten Änderungen sollen vorerst vom 19. März bis zum 17. Juni 2005 gelten. Da sich die meisten Gäste im Durchschnitt sechs Stunden in der Halle aufhalten, wird der Zeittakt für das Basisticket von derzeit vier Stunden auf sechs Stunden erhöht. Die Differenzierung bezieht sich auf die Ankunftszeiten der Gäste. Je nach dem um welche Uhrzeit die Badewilligen im Tropical Islands eintreffen, ändern sich die Preise. So kann des Kunde selbst bestimmten, in welche Kategorie sein Eintrittspreis fällt. Zudem wird ein Sonderpreis für Gäste, die nach Mitternacht eintreffen.


Fotos vom 18.12.2004:

Hallendach von innen
Blick vom Regenwald auf die Bali Lagune
Die Südsee mit Strand und Veranstaltungsbühne
Regenwald, Bali Lagune und Wayang-Bühne

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Quellen