Stadt Delmenhorst bietet 2,5 Millionen Euro für Hotel „Am Stadtpark“

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Artikelstatus: Fertig 17:05, 15. Sep. 2006 (CEST)
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Delmenhorst (Deutschland), 15.09.2006 – Wie die Tageszeitung „Die Welt“ in ihrer heutigen Onlineausgabe berichtet, hat die Stadt Delmenhorst dem Besitzer des Hotels „Am Stadtpark“, das der Besitzer dem rechtsextremen Anwalt Rieger verkaufen will, ein Angebot von 2,5 Millionen Euro übermittelt.

Diese Summe setzt sich aus 1,6 Millionen Euro aus dem Stadtsäckel sowie 900.000 Euro durch Spenden aufgebrachte Finanzmittel zusammen. Nach einem von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten soll das Hotel einen Wert von 1,33 Millionen Euro haben. Der rechtsextreme Rechtsanwalt hat dem Hotelbesitzer Mergel jedoch 3,4 Millionen Euro geboten.

Wie Rieger verlauten ließ, will er in dem Hotel ein Schulungszentrum für politisch rechts stehende Gruppierungen einrichten und dort eventuell auch NPD-Parteitage abhalten.

Der Streit um den Verkauf der Immobilie zieht sich seit Wochen hin. Das jüngste Angebot der Stadt quittierte der Vermittler zwischen der Stadt und dem Hotelbesitzer, Dr. Christian Glaß, mit seinem Rücktritt von dieser Funktion. Gegenüber dem Delmenhorster Kreisblatt äußerte er sich zu seinem Schritt mit den Worten: „Ich fühle mich hintergangen von der Stadt. Sie hatte ständig juristische Tricks in der Hinterhand.“ Er sehe daher keine Möglichkeit mehr, als ehrlicher Makler in dieser Sache aufzutreten. Die Reaktion des Hoteliers auf das Angebot der Stadt war nach den Worten des Vermittlers eindeutig. Die Stadt, so Mergel nach den Worten des Vermittlers, könne ihr Angebot vergessen. Das Gespräch mit dem Hotelier habe mit den Worten geendet: „Halleluja, ich begrüße Herrn Rieger.“ Glaß äußerte auch Kritik an dem Umgang des Verwaltungsausschusses der Stadt mit der Bürgerinitiative „Für Delmenhorst“, die den Widerstand gegen das Nazi-Schulungszentrum wesentlich mitgetragen hatte.

Davon unbeeindruckt ist die Stadt offenbar weiterhin zuversichtlich, was die Erfolgsaussichten des Ankaufs betrifft. Stadtrat Gerd Linderkamp äußerte sich im Namen des Verwaltungsvorstands der Stadt auf einer Pressekonferenz zu dem städtischen Angebot: „Ich glaube, dass Mergel unser Angebot annimmt.“

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Quellen