St. Petersburg: Tote bei Explosion in der Metro
Veröffentlicht: 20:56, 3. Apr. 2017 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Sankt Petersburg (Russland), 03.04.2017 – Bei einer Explosion in einer Metro-Haltestelle in der russischen Millionenstadt Sankt Petersburg sind mindestens neun Menschen getötet worden. Ein Sprengsatz, vermutlich eine Schrapnellbombe, ist nach Angaben von der Agentur „Interfax“ in einem Zug zwischen zwei Bahnstationen explodiert. Der Sprengsatz enthielt Metallstücke. Behörden schätzen die Sprengkraft auf die von 200 bis 300 Gramm Dynamit. „Alle Anzeichen deuteten auf einen Terroranschlag hin“, hieß es vom Abgeordneten des russischen Föderationsrates Viktor Oserow. Es soll kein Werk eines Selbstmordattentäters sein. Der Sprengsatz war im Zug platziert worden. Man gehe derzeit allen Spuren nach, um den Täter zu ermitteln und diesem Habhaft zu werden. Putin sagte auf den Kontext bezogen: „Unfall, Verbrechen und vor allem Terror“. Später fand man einen weiteren Sprengsatz, der nicht explodiert war.
Bei der Agentur RIA hieß es, dass es zwei Detonationen in verschiedenen Bahnhöfen gegeben haben soll. Auch Rettungskräfte berichten von zwei Explosionen in verschiedenen Zügen, die am Bahnhof standen. In den sozialen Netzwerken waren Fotos und Videos, die Verletzte und Trümmerteile zeigten, zu sehen. Auch der Fernsehsender „Life News“ zeigte Bilder von verletzten Personen, die herumlagen. Aufgrund des vermutlich terroristischen Anschlags wurden die Haltestellen der Metro für die Öffentlichkeit geschlossen. Nach einer „Reuters“-Reporterin waren zahlreiche Rettungswagen an der Haltestelle „Sennaja Ploschtschad“ zu sehen. Angehörigen der Verletzten sprach Putin sein öffentliches Beileid aus. Er selbst hielt sich in der Nähe, im Vorort Strelna, auf.
Auf den Kurznachrichtendienst Twitter zeigte sich die Bundesregierung bestürzt über den Vorfall und verurteilte ihn als „hinterhältigen Anschlag“. Regierungsprecher Steffan Seibert schrieb bei Twitter: „Das sind furchtbare Nachrichten aus Sankt Petersburg“, weiter hieß es, dass „unser Mitgefühl allen Betroffenen und ihren Familien gelte“. Bundesaußenminister Siegmar Gabriel zeigte sich bestürzt und dass es neben dem Entsetzen eine große Trauer und das Mitgefühl mit den betroffenen Familien sowie den Menschen Russlands gebe. „Das zeigt, dass wir überall auf der Welt einen großen Gegner haben: Das sind Terroristen und Menschen, die andere in Angst und Schrecken versetzen wollen“, sagte Gabriel.