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Sozialistin Michelle Bachelet wird neue chilenische Präsidentin

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Artikelstatus: Fertig 09:26, 16. Jan. 2006 (CET)
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Michelle Bachelet während einer Fernsehdebatte

Santiago de Chile (Chile), 16.01.2006 – Michelle Bachelet, die sozialistische Kandidatin der regierenden Mitte-Links-Koalition hat am Sonntag, den 15.01.2006 die Stichwahl um das Präsidentenamt gewonnen.

Nach Hochrechnungen eines chilenischen Radiosenders wurde Bachelet mit etwa 53 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt. Sebastián Piñera, der zweite Kandidat, der aufgrund seines Ergebnisses im ersten Wahlgang am 11.12.2005 an der Stichwahl teilnahm, kommt laut Hochrechnung auf 47 Prozent der Stimmen. Erste offizielle Ergebnisse bestätigen dieses Resultat.

Im ersten Wahlgang hatte keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht, weswegen der zweite Wahlgang notwendig wurde. Sebastián Piñera ist ein konservativer Geschäftsmann, der in Harvard studiert hat. Er ist an zahlreichen Unternehmen beteiligt und besitzt unter anderem den Fernsehsender Chilevisión. Piñeras Vermögen wird auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Michelle Bachelet war unter dem scheidenden Präsidenten Ricardo Lagos Verteidigungsministerin. Während der Militärdiktatur war sie zwischenzeitlich eine politische Gefangene und lebte in der DDR. Beide Kandidaten hatten angekündigt, gegen zunehmende Kriminalität und Arbeitslosigkeit vorzugehen, wobei die 54-jährige Ärztin und alleinerziehende Mutter Bachelet ihren Schwerpunkt auf das Thema „soziale Gerechtigkeit“ gelegt hat. Sollten sich die Hochrechnungen bestätigen, wäre Bachelet die vierte Präsidentin aus dem Lager der „Concertación de Partidos por la Democracia“, die in Chile seit dem Ende der Militärdiktatur regiert. Bei der Präsidentenwahl handelte es sich um die vierte Wahl seit Wiedereinführung der Demokratie im Jahr 1990 nach 17 Jahren Militärdiktatur.

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Quellen