Société Générale – über 800 Schwarzgeldkonten aufgeflogen
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Paris (Frankreich), 09.02.2008 – Die Großbank Société Générale kommt auch nach den Milliardenspekulationen ihres Händlers Jérôme Kerviel und den Verwicklungen ihres Chefs Daniel Bouton in das Sentier II Gerichtsverfahren, in dem es um einen großen Geldwäsche-Skandal geht, nicht aus den Negativschlagzeilen:
Wie die französische Zeitung Le Parisien unter Berufung auf Insider berichtet, drohe der Société Générale ein neuer Geldwäsche-Skandal. Dabei seien interne Ermittler der Bank auf ein Netzwerk hunderter Schwarzgeldkonten gestoßen. Die Ermittler vermuten, dass es sich um Konten handelt, die der Geldwäsche dienen, und informierten direkt das französische Finanzministerium. Die Sondereinheit des Finanzministeriums für Geldwäsche (Tracfin) habe direkt die Ermittlungen aufgenommen.
Dabei wurden in den Société Générale Filialen in der Region Paris von Strohmännern und Scheinfirmen über 800 Girokonten eröffnet. Über diese Konten wurden seit Mitte 2006 mehrere hundert Millionen Euro Schwarzgeld aus Russland gewaschen. Dahinter sollen zwei reiche Brüder aus Russland stehen, die in London leben und in der Aluminiumbranche ihr Geld verdienen. Sie haben das Kontensystem über zwei Jahre auf- und ausgebaut und so mehrere hundert Millionen Euro Schwarzgeld aus Russland gewaschen. Die Gelder sollen überwiegend in große Immobilienprojekte in Paris investiert worden sein.