Sitzstreik bei Ryanair-Flug
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Lüttich (Belgien), 18.11.2010 – Nachdem ein Flugzeug der Billigfluggesellschaft Ryanair am Dienstag erst um 19.15 Uhr mit drei Stunden Verspätung im marokkanischen Fès gestartet und dann noch im belgischen Lüttich, statt im nördlich von Paris gelegenen, 350 Kilometer entfernten Beauvais gelandet war, traten die Passagiere in einen Sitzstreik.
Aufgrund von Nebel konnte die Maschine nicht wie vorhergesehen im französischen Beauvais landen, sondern musste, wie drei Ryanair-Flugzeuge zuvor, auf das belgische, 350 Kilometer entfernte Lüttich ausweichen. Aus Wut über diese unangekündigte Flugänderung blieben mehr als 100 Passagiere im kurz vor Mitternacht in Lüttich gelandeten Flugzeug sitzen. Da die Crew zuvor gegangen war, nachdem sie die Toilettentüren verschlossen hatte, versuchte zunächst das Flughafenpersonal die zum Teil handgreiflich gewordenen Passagiere zu beruhigen. Nach viereinhalbstündigen Verhandlungen mit Feuerwehr und Polizei verließen die letzten Passagiere, darunter auch Familien mit Kindern, das Flugzeug.
Ryanair-Sprecher Stephen McNamara zeigte dagegen kein Verständnis für die überwiegend französischen Passagiere. Gegenüber Spiegel Online sagte er: „Das ist jetzt ein Fall für die Polizei.“ Die Billigfluggesellschaft war zuvor wegen zahlreicher ungewöhnlicher Sparvorschläge wie der Abschaffung der Copiloten, Übergewichtszuschlägen, Einführung einer Art dritten Klasse mit Sitzhockern oder Toilettengebühren aufgefallen.