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Schufa stoppt Forschungsprojekt

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Veröffentlicht: 16:09, 9. Jun. 2012 (CEST)
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Potsdam (Deutschland), 09.06.2012 – Zwei Tage nach der Ankündigung des Forschungsprojektes zur Datensammlung im Internet beschloss der Vorstand der SCHUFA Holding AG, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Zuvor hatte das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam den Forschungsvertrag gekündigt. Hintergrund ist die anhaltende Dauerkritik von Politikern und Datenschützern.

Das HPI sollte erforschen, wie im Internet allgemein zugängliche Daten der Schufa bei der Bewertung der Bonität von Bankkunden, Mietern oder Immobilienkäufern helfen können. HPI-Direktor Christoph Meinel erklärte, das Projekt könne nach entstandenen Missverständnissen und der massiven Kritik nicht mehr unbelastet durchgeführt werden.

Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner (CSU) hatte gewarnt: „Die Schufa darf nicht zum Big Brother des Wirtschaftslebens werden.“ Die Bundesministerin der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) erklärte, dass die Schufa die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt nicht umsetzen können wird. Uli Röhm, Mitglied des Verbraucherbeirats der Schufa, bat am Freitag, schnellstmöglich eine gemeinsame Sitzung mit dem Vorstand der Schufa einzuberufen. Er sagte dabei, er könne nicht verstehen, wie man „bei der derzeitigen Diskussion über Soziale Netzwerke anfängt, so blauäugig zu forschen“.

In den Sozialen Netzwerken löste die Ankündigung diverse ironische Kommentare aus. Häufig zielten diese darauf ab, durch welche Beiträge man seine Kreditwürdigkeit erhöhen könne. Zitat: „Mist, der Ferrari hat 'nen Platten. Jetzt müssen wir wieder mit dem Q7 nach Sylt.“ Noch am Donnerstag hatten Schufa und HPI das Projekt verteidigt, es gehe um Grundlagenforschung.

Ungeachtet der aktuellen Diskussion sollte der Verbraucher daran denken, dass schon jetzt diverse Daten aus dem Internet für die Bewertung der Kreditwürdigkeit herangezogen werden. Es ist Vorsicht geboten, bei der Preisgabe von persönlichen Informationen in sozialen Netzwerken. Schnell wird man als Kreditnehmer mit erhöhtem Risiko eingeschätzt, wenn man sich beispielsweise über die Situation am Arbeitsplatz äußert, man fühle sich unwohl und rechne mit einem Ende des Arbeitsverhältnisses.

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Quellen

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