Schily will Oberschiedsrichter einführen
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München / Berlin (Deutschland), 30.01.2005 – Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat im Schiedsrichterskandal harte Strafen gefordert. „Es müssen die härtesten Sanktionen gegen die Täter ergriffen werden. Schiedsrichter und andere, die sich an den Manipulationen beteiligten, haben im Profifußball nichts mehr zu suchen“, sagte der Bochumer der Welt am Sonntag.
Gemeinsam mit dem DFB will Schily Instrumente zur Früherkennung von Manipulationen suchen. „Man könnte etwa eine Art Oberschiedsrichter einsetzen, der anhand von Fernsehbildern prüft, ob ein solcher Verdacht besteht“. Andererseits warnte Schily vor einem Generalverdacht gegen deutsche Schiedsrichter. „Meine Sorge ist, dass man jetzt bei Fehlentscheidung von Manipulation spricht. Diesem Eindruck müssen wir entgegenwirken.“
Otto Schily weiss, dass die Kontrolle von Wettbüros problematisch sein könnte. „Hier muss man mit den Polizeisachverständigen, dem DFB und den Ländern nach Lösungen suchen. Der Handlungsbedarf ist jedenfalls nicht zu übersehen.“ Trotzdem geht Schily nicht davon aus, dass sich der Skandal auf die im nächsten Jahr stattfindende Fußballweltmeisterschaft in Deutschland auswirken wird. „Wir werden den Manipulationsskandal schnell bereinigen, so dass kein Imageschaden bleibt.“
Der bayrische Minsterpräsident Edmund Stoiber forderte unterdessen ein generelles Wettverbot für alle an der Bundesliga beteiligten Personen. „Es muss ein glasklares Wettverbot für Spieler, Trainer und Funktionäre bei Fußball-Wetten geben. Alle Spieler und Schiedsrichter, die an den jetzt bekanntgewordenen Manipulationen beteiligt sind, sollen eine lebenslange Sperre und ein generelles Spielverbot erhalten. Es geht um das Ansehen des deutschen Fußballs“, sagte er der Bild am Sonntag.
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