Prozess gegen führendes Mitglied des Hells-Angels-Chapters Heilbronn

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Veröffentlicht: 18:29, 2. Mär. 2011 (CET)
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Kokain

Heilbronn (Deutschland), 02.03.2011 – Der 48-jährige Eric L., seine 38-jährige Ehefrau und sein 59-jähriger Schwiegervater müssen sich seit Mittwoch, dem 2. März 2011, vor dem Landgericht Heilbronn wegen bandenmäßigem Drogenhandel verantworten. Drogenfahnder hatten den Schwiegervater im Juni 2010 mit einem Kilogramm Kokain erwischt. Drahtzieher soll Eric L. gewesen sein. Er tauchte bei den österreichischen Hells Angels unter, als er von der Sicherstellung erfahren hatte. Er hatte zuvor den Verkauf von Drogen innerhalb und außerhalb des Rockerklubs organisiert.

Nach zwei Monaten wurde der 48-jährige „Sergeant at arms“ des Heilbronner Chapters der Hells Angels durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) festgenommen. Er war als gewalttätig bekannt und hatte bereits öfter mit der Polizei zu tun.

Der Ehefrau und ihrem Mann wird weiter vorgeworfen, eine Indooranlage für die Canabisproduktion betrieben und die Ernte vermarktet zu haben. Die Anklageschrift gegen den Rocker enthält zudem den Vorwurf eines Vergehens nach dem Waffengesetz.

Zum Prozess ist ein Gutachter geladen, der Auskunft über die Drogenabhängigkeit des 48-Jährigen geben soll. Die Anwältin Anke Stiefel-Bechdolf kündigte an, dass man nicht damit rechnen müsse, dass Mitglieder des Rockerklubs zur Verhandlung kommen würden. Das Landgericht ordnete ungeachtet dessen Einlasskontrollen vor dem Gerichtssaal an.

Die Hells Angles sind in 30 Ländern in Chaptern organisiert. Immer wieder geraten sie ins Visier der Polizei: wegen Drogenhandels, Zuhälterei, Gewaltdelikten und Waffenhandels. Die Gründung erfolgte 1948 durch Harley-Davidson-Liebhaber im US-Bundesstaat Kalifornien. In Deutschland sind sie seit 1978 organisiert. Der „Sergeant at Arms“ überwacht die Clubdisziplin, die Einhaltung der selbst gegebenen Regeln.

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Quellen