Proteste in Syrien: über 40 Tote
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Damaskus / Homs (Syrien), 21.05.2011 – Der gestrige Freitag war ein erneut ein blutiger Tag für Syrien. Trotz massiven Gewalteinsatzes des syrischen Staates gegen jegliche Form des Widerstandes gegen das herrschende Regime um Staatspräsident Baschar al-Assad gingen auch gestern nach dem Freitagsgebet erneut Zehntausende Menschen mit Parolen wie „Baschar, tritt ab und lass uns leben!“ auf die Straßen. Über 40 Menschen bezahlten ihren Protest mit dem Leben. Sicherheitskräfte schossen mit scharfer Munition in die Menge. Auch Panzer wurden gegen Demonstranten eingesetzt. Menschenrechtler sprachen von 44 getöteten Regimegegnern. Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana sprach hingegen von „bewaffneten Gruppen“, die für den Tod von 17 Zivilisten, Polizisten und anderen Sicherheitskräften verantwortlich seien.
Menschenrechtler berichteten vom Einsatz von Panzern in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes. Unter Berufung auf die Menschenrechtsgruppe „Syrian Observatory for Human Rights“ berichtet die Nachrichtenagentur Reuters von vielen Opfern in den Städten Homs und Maarat an-Numan.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen starben seit Beginn der Proteste in Syrien Ende März bisher 850 Menschen. Mehr als 8000 Menschen sollen verhaftet worden sein. Nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen flohen bereits über 4000 Menschen aus Syrien in den Libanon.
Die Berichterstattung aus Syrien lässt sich nur eingeschränkt verifizieren, da Journalisten des Landes verwiesen wurden. Alle Angaben stammen von Menschenrechtsaktivisten, die telefonisch oder per Internet kontaktiert wurden oder die über Verbindungen ins Ausland verfügen.