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Proteste gegen Castor-Transport

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Lüchow / Lüneburg (Deutschland), 08.11.2006 – Im Wendland, einer Region Niedersachsens, begannen letztes Wochende die Proteste gegen den bevorstehenden Transport der zwölf Castorbehälter mit Atommüll von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in das Zwischenlager Gorleben. Die Polizei zeigte bei mehreren Veranstaltungen und Mahnwachen gegen Atomenergie sowie zum Gedenken an den 2004 getöteten Sebastién Briat bereits starke Präsenz und eine harte Linie, es wird vereinzelt von starkem Einsatz von Zivilpolizisten und ersten Ingewahrsnahmen gesprochen. Am Samstag demonstrierten 400 Menschen vor dem KKW Brunsbüttel sowie 500 Atomgegner vor dem KKW Biblis gegen die geplante Laufzeitverlängerung und den bevorstehenden Castortransport, am Sonntag beteiligten sich rund 40 Protestler an einer Anti-Atom-Fahrradtour in Lüneburg. Am Dienstag wurden in mehreren Bahnhöfen in Deutschland und Frankreich Mahnwachen zum Gedenken an Sebastién Briat abgehalten. Auch diese wurden von einem hohen Polizeiaufgebot begleitet.

Während des Transportes werden zwischen 13.000 und 15.000 Polizisten im Einsatz sein. Die Polizeidirektion Lüneburg beschränkte derweil in einer fünfseitigen Bekanntmachung das Versammlungsrecht in einem Korridor um die Transportstrecken, öffentliche Versammlungen sind hiermit vollkommen verboten. Kritik gab es von Seiten der Gewerkschaft der Polizei, der Vorsitzende Bernhart Witthaut äußerte sich gegenüber der dpa: „Die Belastung für die Polizei ist meines Erachtens am Ende angekommen.“ Durch die Fußballweltmeisterschaft sowie die NPD-Aufmärsche sei die Polizei bereits überbelastet. Des Weiteren sei die Ausstattung der Einsatzkräfte beim Castortransport unzureichend, so seien oftmals nicht einmal die Gruppenführer in der Lage, den Funkverkehr mitzuhören. Verschiedene Anti-Atom-Initiativen haben bereits weitere Proteste angekündigt.

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Quellen