Präsident Bush wandte sich an die Nation: „Irak-Krieg bleibt schwierig“
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Washington D.C. (USA), 20.12.2005 – In einer Rede, die aus dem Oval Office, seinem Büro im Weißen Haus, übertragen wurde, wandte sich der US-amerikanische Präsident George W. Bush am Montag an die Nation, um dem wachsenden Unbehagen in der US-amerikanischen Öffentlichkeit über den Irak-Krieg entgegenzutreten. In seiner Rede räumte der Präsident Schwierigkeiten sowie die Möglichkeit weiterer Verluste ein und gab zu, dass der Krieg unter falschen Voraussetzungen begonnen wurde. An der grundlegenden Ausrichtung seiner Politik machte er jedoch keine Abstriche.
„Viele Amerikaner haben Fragen“
Der Präsident leitete seine Ansprache mit dem Eingeständnis ein, dass viele US-Amerikaner Fragen bezüglich der Kosten und der Richtung des Krieges im Irak hätten. Darauf wolle er in seiner Ansprache eingehen. Nur 40 Prozent der US-Amerikaner denken gegenwärtig, dass die USA den Krieg im Irak gewinnen könnten. Die Hälfte der US-Bürger ist der Ansicht, dass die Chancen den Krieg zu gewinnen zwischen beiden Seiten gleichmäßig verteilt seien. Die Zustimmungsrate zur Politik des Präsidenten ist auf einem Langzeit-Tief angelangt. Nur 41 Prozent der US-Bürger stimmen laut einer Gallup-Umfrage seiner Politik zu, während eine Mehrheit von 52 Prozent der Ansicht ist, dass er seine Arbeit als Präsident schlecht macht. Die Gallup-Umfrage wurde am Wochenende vor der Ansprache des Präsidenten durchgeführt.
„Wir fanden diese Massenvernichtungswaffen nicht“
George W. Bush erinnerte daran, dass er vor etwa drei Jahren aus dem Oval Office den Krieg gegen den Irak erklärt hatte. Der Eintritt in diesen Krieg war mit der Auffassung begründet worden, dass der Irak ein massives militärisches Aufrüstungsprogramm mit Massenvernichtungswaffen betreibe. Bush gab erstmals zu, dass diese vermuteten Massenvernichtungswaffen nie gefunden wurden und dass die Geheimdienstinformationen, die deren Existenz belegen sollten, sich als falsch herausgestellt hatten. Bush übernahm die volle Verantwortung für die Kriegsentscheidung, bestand jedoch darauf, dass es richtig gewesen sei, den Krieg zu führen, weil Saddam Hussein auf diese Weise von der Macht entfernt worden sei.
„Dieser Krieg ist schwierig gewesen“
Der amerikanische Präsident bezeichnete den Irak-Krieg in seiner Rede mehrfach als „difficult“ (schwierig) und gab zu, dass er Gefahren und Leid mit sich gebracht habe. Daraus hätten einige die Schlussfolgerung gezogen, dass das Engagement der USA mehr Probleme erzeugt hätte als gelöst worden seien. Diese Kritik bezeichnete er als Defätismus und griff diese Position mit harten Worten an. Denjenigen, die meinten „Terroristen würden friedlich werden, wenn Amerika sie nicht weiter provoziere“ hielt er entgegen, der Anschlag auf das World-Trade-Center von New York im Jahre 2001 beweise das Gegenteil. Zu diesem Zeitpunkt seien die USA weder im Irak noch in Afghanistan gewesen. Seine Überzeugung fasste er in die Worte: „Wir erschaffen den Terrorismus nicht, indem wir die Terroristen bekämpfen. Wir laden den Terrorismus ein, indem wir ihn ignorieren.“ Die Tatsache, dass der Krieg im Irak schwierig sei, beweise nicht, dass er verloren werde. Angesichts der Situation, in der sich der Irak-Krieg befinde, gebe es nur eine Alternative: entweder den Krieg zu gewinnen oder zu verlieren: „Unsere Truppen im Irak sind auf der Siegerstraße – und das ist die Straße, die sie nach Hause bringt.“ Ein Rückzug komme nicht in Frage. Im Gegenteil sei es das Ziel, den Irak zu einem Modell der Freiheit für den Nahen Osten zu entwickeln. Zur Erreichung des Kriegszieles nannte er drei Aspekte seiner Strategie: Sicherheit, Demokratie und Wiederaufbau.
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Quellen
- CNN: „Transcript of Bush speech“ () (18.12.2005)
- CNN: „Poll: Iraq speeches, election don't help Bush“ () (20.12.2005)