Pädophile Vergangenheit der Berliner Alternativen Liste aufgedeckt
Veröffentlicht: 11:12, 28. Mai 2015 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin (Deutschland), 28.05.2015 – Im Berliner Bezirk Kreuzberg soll es ein pädophiles Netzwerk über 20 Jahre aus schätzungsweise 15 Tätern gegeben haben, die Zahl der Opfer soll bis 1000 betragen. Zwei der Täter wurden strafrechtlich verurteilt, mussten Gefängnisstrafen verbüßen und kandidierten auf der grünen Liste. Das ist ein Ergebnis aus der Aufarbeitung durch den grünen Landesverband Berlin, das vor kurzem in einem Bericht vorgestellt wurde. Als Grund für die Aufarbeitung im Berliner Landesverband heißt es in Bezug auf die Pädophiliedebatte, dass „anders als in anderen Landesverbänden – auch verurteilte pädosexuelle Straftäter zu den Akteuren der Debatte gehörten und diese zudem bis Mitte der 1990er Jahre andauerte“.
Nach Einschätzung eines Kommentators von BZ Online „hatten Kinderschänder die Arbeitsgruppe der Homosexuellen unterwandert“, um in den 1980er und 1990er Jahren „Jungen aus prekären Milieus in ihre Netzwerke“ zu locken. Hierzu erklärten die grünen Landesvorsitzenden Bettina Jarasch und Daniel Wesener, bei den genannten Zahlen handle sich um „eine spekulative Aussage über mögliche Opfer“, die nicht in dem vorliegenden Bericht zu finden sei.
Der 75jährige grüne Bundestagabgeordnete Christian Ströbele, 1978 Mitbegründer der Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL), gestand im Interview mit dem Tagesspiegel ein, es sei „ein großer Fehler, dass wir damals in Diskussionen über Strafrecht und Straftäter das Leid der Opfer viel zu wenig berücksichtigt haben.“ An Einzelheiten und Personen könne er sich jedoch nicht mehr erinnern.
Über das bei den Grünen damals herrschende Rotationsverfahren rückte Ströbele als Nachrücker am 31. März 1985 in den Deutschen Bundestag ein. Am 14. Mai 1993 wurde mit dem Zusammenschluss der Alternativen Liste und des Bündnis 90 der Landesverband der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Berlin gegründet.
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Quellen
[Bearbeiten]- www.bz-berlin.de: „Pädophilen-Affäre zeigt den größten Makel der Grünen“ (26.05.2015)
- www.deutschlandfunk.de: „Neue Erkenntnisse über Pädophilie-Vergangenheit“ (27.05.2015)
- www.tagesspiegel.de: „Hans-Christian Ströbele über Missbrauch bei den Grünen“ (23.05.2015)
- gruene-berlin.de: „Bericht der Kommission Aufarbeitung“ (20.05.2015)
- gruene-berlin.de: „Richtigstellung zur Vorab-Berichterstattung über die Ergebnisse der Kommission Aufarbeitung“ (19.05.2015)