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Ozonloch größer als je zuvor

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Artikelstatus: Fertig 19:59, 20. Okt. 2006 (CEST)
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Größte Ausdehnung des Ozonlochs über der Antarktis vom 24. September 2006.

Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 20.10.2006 – Das Ozonloch über dem Südpol ist größer als je zuvor. Sogar die bisherige Rekordausdehnung aus dem Jahr 2000 wurde übertroffen. Im Zeitraum vom 21. bis zum 30. September betrug die durchschnittliche Größe des Loches 27,45 Millionen Quadratkilometer, was der Fläche von USA und Russland zusammengenommen entspricht. Am 24. September betrug die Größe 29,5 Millionen Quadratkilometer, genau so viel wie der bisherige Tagesrekord vom 9. September 2000. Diese Daten gaben Wissenschaftler von NASA und der „National Oceanic and Atmospheric Administration“ (NOAA) bekannt.

Gleichzeitig zu der großen Ausdehnung des Loches gibt es auch noch zwei weitere negative Rekorde: Am 8. Oktober wurde mit 85 Dobson-Einheiten die niedrigste Ozonkonzentration in der Atmosphäre über der östlichen Antarktis gemessen, was den Rekord von 1998 einstellt. Und in einer Höhe von 13 bis 21 Kilometern über der Erdoberfläche ist die Ozonschicht laut einem Experten „so gut wie verschwunden“.

Diese Werte werden neben dem Anteil an ozonzerstörenden Substanzen auch der in diesem Jahr überdurchschnittlich hohen Kälte in der antarktischen Stratosphäre zugeschrieben. Als Ergebnis des Montreal-Protokolls, bei dem sich die meisten Länder dazu verpflichteten, auf ozonschädigende Stoffe zu verzichten, geht die Konzentration der ozonzerstörenden Substanzen seit 1995 zurück. Die höchste Konzentration solcher Substanzen über der Antarktis war vermutlich im Jahr 2001. Die Substanzen bleiben aber über 40 Jahre lang in der Atmosphäre, wodurch sich die Auswirkungen auf die Ozonschicht verzögern. Es wird erwartet, dass sich die Ozonschicht erst bis 2065 wieder erholen kann und bis dahin temperaturabhängigen Schwankungen unterliegt.

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Quellen