Operation Eiserner Storch: US-Babyboom in Baumholder

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Baumholder (Deutschland), 13.05.2005 – 40 Geburten pro Monat werden bis Ende des Jahres auf dem Stützpunkt der U.S. Armee in der Westpfalz erwartet. Diese Rate soll höher sein als in Einsatzpausen sonst üblich, sie liegt erheblich über den normalerweise monatlich ein bis zwei neuen amerikanischen Erdenbürgern in Baumholder. Weil die Armeeeinheit, die im Irak eingesetzt war und im September nach 13 Monaten Heimaturlaub voraussichtlich dorthin zurückkehren wird, den Spitznamen „Old Ironsides“ (etwa: „erprobt und eisen-gepanzert, kugelfest“) trägt, ist der Storch, Symbol für Geburt, ein „Iron Stork“ („Eiserner Storch“).

Diese Nachricht steht im Kontrast zu den täglichen Meldungen von Gewalt und Tod im Irak und provoziert makabre Bemerkungen: „Kriegführen macht Lust“ fällt zum Beispiel dem Boulevardblatt „20 Cent“ dazu ein. Weblogs von Soldatenfrauen nennen dagegen als Gründe des Babybooms große Liebe, lange Abwesenheit, vergessene Anti-Baby-Pille nach Pillenpause sowie gute soziale und finanzielle Unterstützung der Armee für Soldatenfamilien und es wird kommentiert, es sei „eine Ironie des Lebens, dass sich gerade todbringende Soldaten so zahlreich vermehren“.

Zur nach der „Operation Iraqi Freedom“ jetzt notwendigen „Operation Iron Stork“ zur Aufnahme von etwa 350 Neugeborenen gehört auch, auf Informationsveranstaltungen die zukünftigen Eltern auf die neue Situation vorzubereiten und für ausreichend Entbindungsbetten zu sorgen. Das Armeekrankenhaus in Landstuhl (Landstuhl Regional Medical Center) ist nicht für diese hohe Geburtenrate ausgerüstet, dort werden deshalb bevorzugt Risikoschwangerschaften und Mütter im aktiven Militärdienst entbunden, während sich die geburtshilflichen Abteilungen deutscher Zivilkrankenhäuser in den umliegenden Städten Landstuhl, Kusel, Idar-Oberstein und Birkenfeld auf die schwangeren Ehefrauen der Soldaten vorbereiten und zusätzliches englischsprachiges Personal eingestellt haben.

Soldatinnen und Soldaten der 1st Armored Division (Erste Panzerdivision), etwa 5.000 von ihnen sind in Baumholder stationiert, waren im Juli 2004 aus dem Irak zurückgekehrt. Seit April 2003 waren sie in Bagdad und Umgebung im Einsatz gewesen. Die für April 2004 angesetzte, planmäßige Rückkehr war überraschend und kurzfristig verschoben worden, weil der U.S. Kommandant für den Mittleren Osten zusätzliche Feuerkraft für den Kampf mit Streitkräften des schiitischen Politikers und Ayatollah-Sohns Muqtada as-Sadr in Kerbala und Nadschaf benötigt hatte.

Quellen

Weblogs

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