Oman: Supertanker durch Piraten gekapert
Veröffentlicht: 17:52, 10. Feb. 2011 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Maskat (Oman), 10.02.2011 – Am Mittwochmorgen, dem 9. Februar 2011, wurde der Tanker „Irene SL“ der griechische Reederei Enesel von Piraten vor der Küste Omans geentert. Der Tanker hat zwei Millionen Barrel Rohöl im Wert von 200 Millionen Dollar an Bord. Seit die Piraten das Schiff übernommen haben, besteht kein Funkkontakt mehr. Sieben Griechen, ein Georgier und 17 Philippiner bilden die Besatzung des Supertankers; über ihr Schicksal ist nichts bekannt.
Vor zwei Wochen kaperten Piraten die „Beluga Nomination“ einer deutschen Reederei und brachten sie in somalische Gewässer. Ende Dezember 2010 konnte ein Schiff seine Fahrt nach acht Monaten fortsetzen. Zuvor waren 5,5 Millionen Dollar gezahlt worden. Die Gefährdungslage verschärft sich im indischen Ozean. Die Anstrengungen der international zusammengesetzten Marineeinheiten zur Sicherung des Seewegs werden durch die Seeräuber unterlaufen. Die Vereinigung der Tanker-Eigner Intertanko befürchtet, dass ohne wirkungsvolle Maßnahmen die Route nicht mehr befahren werden kann. Dies würde zu Engpässen bei der Versorgung mit Rohöl führen.
Seit Jahren agieren Banden von Somalia aus und bringen Schiffe in ihre Gewalt. Das Land befindet sich in der Hand lokaler Clans, Kriegsherren, radikal-islamischer Gruppen und von Piraten. Bei Festnahmen von Tätern ergeben sich regelmäßig Probleme, ein Gericht zu finden, das sich für das Strafverfahren zuständig erklärt.
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Quellen
- Süddeutsche Zeitung: „Öl für 200 Millionen Dollar geklaut“ (10.02.2011)
- Der Spiegel: „Reeder sehen zentrale Seewege gefährdet“ (09.02.2011)