Obdachlose als Netzwerker
Veröffentlicht: 10:19, 14. Mär. 2012 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 14.03.2012 – Die britische Marketingagentur Bartle Bogle Hegarty (BBH) hat auf dem South by Southwest Festival in Austin/Texas (USA) Obdachlose als WLAN Hot-Spots ausgestattet, die eine Internetverbindung über das LTE-Netz herstellen. Die Obdachlosen tragen für die Aktion T-Shirts mit einer Telefonnummer und einer Aufschrift mit ihrem Namen: „I'm Clarence a 4G Hotspot“. (Video)
Der drahtlose Zugang zum Internet kostet zwei US Dollar für die Viertelstunde, es darf aber auch ein höherer Betrag an den Obdachlosen gespendet werden.
Saneel Radia von BBH erklärte die Aktion: „Wir sahen dies als eine Maßnahme, mehr Bewusstsein für Obdachlose zu schaffen. Die Hotspot-Aktion sollte ihnen die Möglichkeit geben, ihre Geschichte zu erzählen.“ Die obdachlosen Netzwerker haben dieses Ziel auch erreicht und sind vermutlich die größte Attraktion auf der Messe „South by Southwest“. Die Aktion stieß aber auch auf Kritik: Auf Wired wurde sie sogar als „dunkle, satirische Science-Fiction-Dystopie“ beschrieben, es wurde aber auch kritisiert, dass Obdachlosenzeitungen den Obdachlosen eine Stimme gäben, während die Hot-Spots keine derartigen Informationen anböten. Saneel Radia räumte ein, dass eine Startseite mit der vorhandenen Technik nicht machbar war, aber Nachahmer könnten den Obdachlosen ja eine Online-Zeitung ermöglichen.
Quellen
[Bearbeiten]- Der Spiegel: „Marketing-Gag: Obdachlose als wandelnde Hot Spots“ (13.03.2012)
- Die Presse: „Obdachlose als wandelnde "Hotspots"“ (13.03.2012)
- Der Standard: „Ausbeutung oder normale Arbeit: Obdachlose als WLAN-Hotspots“ (13.03.2012)
- Heise Newsticker: „Obdachlose als wandelnde Hotspots“ (13.03.2012)
- Wired: „The Damning Backstory Behind ‘Homeless Hotspots’ at SXSW“ (12.03.2012)