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Niger: Tuareg-Rebellen wollen ihren Aufstand beenden

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Veröffentlicht: 23:54, 19. Aug. 2008 (CEST)
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Ubari (Libyen), 19.08.2008 – Die Tuareg-Rebellen in Mali und Niger wollen ihren bewaffneten Aufstand beenden. Dies erklärte der Anführer der bewaffneten Gruppe Mouvement des Nigériens pour la Justice („Bewegung der Nigrer für Gerechtigkeit“), Aghaly ag Alambo, am Sonntag nach Gesprächen mit Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi, der in dem Konflikt vermittelt hatte. Das Treffen, an dem auch der Anführer der Tuareg-Rebellion in Mali teilgenommen hat, fand in Ubari im Süden Libyens statt. Aghaly ag Alambos Aussage, dass er auch im Namen der Rebellen in Mali spreche, gilt als eindeutiger Beweis für die Vermutung, dass es eine Kooperation der beiden Gruppen gibt.

Karte der Gebiete, in denen eine bedeutende Anzahl an Tuareg lebt

Die Aufstände der bewaffneten Tuareg in Niger und im benachbarten Mali waren im letzten Jahr ausgebrochen. Wie bei ähnlichen Aufständen in den 1990er Jahren wurden Regierungseinrichtungen, Kasernen und Militärfahrzeuge angegriffen. Die Rebellen fordern mehr Autonomie. Im Konflikt geht es auch um die Verteilung der Einkünfte aus dem Uranabbau. Aghaly ag Alambo hatte laut Reuters in der Vergangenheit gefordert, dass bis zu 30 Prozent dieser Einkünfte an den Norden des Landes gehen sollen, wo sich die Tuareg hauptsächlich aufhalten. Gefördert wird das Uran im Niger vom französischen Staatskonzern Areva. Der Sitz der nigrischen Regierung befindet sich im Süden des Landes. Die Regierung hatte Gespräche mit den Rebellen über eine Umverteilung der Uraneinkünfte an einen Waffenstillstand geknüpft.

In einem Artikel auf „BBC News“ heißt es, es herrsche Uneinigkeit darüber, ob die Aufstände der Tuareg tatsächlich politisch motiviert seien oder ob es darum gehe, die Kontrolle über ein Gebiet, in dem Drogen, Waffen und Menschen geschmuggelt würden, zu behalten. Dieser Vorwurf wird vor allem von der Armee Malis erhoben, die von den USA unterstützt und geschult wird, da sie als Verbündete im Krieg gegen den Terror gilt. In den letzten Monaten hatten sich die Kämpfe zwischen der Armee und den Aufständischen intensiviert. Auch die Zahl der Opfer ist gestiegen.

Die nigrische Regierung begrüßte die Erklärung der Rebellenorganisation und die libysche Vermittlung. Muammar al-Gaddafi hatte von den Anführern der bewaffneten Gruppen ein Ende der Gewalt gefordert, weil sich der Konflikt in einer ohnehin unsicheren Region ausgeweitet hätte, und spielte damit auf das eigene Sicherheitsbedürfnis an. Der Einfluss Libyens auf seine Nachbarstaaten geht auf den Ölreichtum des Landes und Stammensverbindungen zurück. Wenn es einen Grund gebe, Waffen zu tragen, sei er der erste, der „seine Brüder“ bewaffnen und trainieren würde, zitiert die Nachrichtenagentur „Reuters“ aus einer im staatlichen Fernsehen übertragenen Ansprache des „Revolutionsführers“.

Ein ähnliches, auch von Libyen vermitteltes Waffenstillstandsabkommen zwischen der Regierung Malis und den Rebellen wurde im April dieses Jahres bald wieder gebrochen. Erfolgreicher waren die Bemühungen der algerischen Regierung, einen Waffenstillstand herbeizuführen.

Quellen