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Neuguinea: Ritual soll Frieden schaffen

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Artikelstatus: Fertig 20:06, 4. Aug. 2006 (CEST)
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Indonesischer Teil der Insel Neuguinea

Jayapura (Indonesien), 04.08.2006 – Nach zweiwöchigen blutigen Auseinandersetzungen zwischen den ethnischen Gruppierungen der Dani und Damal (Nduga) im Mimka-Bezirk auf dem indonesischen Teil der Insel Neuguinea wurden Zeremonien zur Vorbereitung von Friedensgesprächen abgehalten. Die Gewalt forderte zehn Todesopfer und 37 Verletzte.

Auslöser der Kämpfe war der Tod des Dani-Jungen Johny Murib alias Nugi. Der Sohn eines Anführers des Bhintuka-Dorfes bekam offenbar, während er in einem nahegelegenem Fluss schwamm, einen epileptischen Anfall und ertrank. Angehörige des Stammes beschuldigten Abinus Yohanes Kogoya, Mitglied der Damal, nicht auf den Jungen aufgepasst zu haben und verwundeten ihn am Freitag, dem 21. Juli, bei der Beerdigungsfeier von Nugi tödlich. Nach der Verweigerung, den Leichnam zu übergeben, kam es am Sonntag zu einem Angriff der Damal mit traditionellen Waffen wie Speer, Macheten und Pfeil und Bogen, bei dem vier Menschen starben.

Auch ein Vermittlungsversuch des Pfarrers Addiel Tinal konnte den Streit nicht schlichten. Weitere Verhandlungen über eine Einstellung der Kämpfe brachten kein Ergebnis. In den folgenden Tagen kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen den beiden Gruppen. Von den zehn Toten sind vier Angehörige des Damal-Stammes und sechs von den Dani. Elminus Mom, Anführer der Damal, sagte, er wolle die Gewalt beenden. Er warte noch auf die Entscheidungen von Verwandten der Toten. Nach der Tradition der Papua müsse der Tod eines Stammesangehörigen entweder mit dem Tod eines anderen gerächt werden, oder der Stamm des Täters müsse eine Strafe in Form von Schweinen zahlen und ein Fest feiern, um wieder Frieden zu erlangen.

Anfang der Woche wurden erste ernsthafte Schritte unternommen, um den Konflikt endgültig zu beenden. Frauen der Damal gruben ein Loch, um drei geschlachtete Schweine und hunderte toter Hühner aufzubewahren. Später wurde das Fleisch gemeinsam gegessen, und es wurde zusammen gesungen und getanzt. Jetzt müssen sich die Angehörigen der Stämme einigen. Mit dem letzten Akt, dem Zerbrechen der Pfeile und der Sehnen der Bögen, wird der Frieden symbolisch signalisiert.

Im Jahr 2004 gab es schon einmal einen ähnlichen Konflikt zwischen den beiden Gruppen. Damals wurden die Kämpfe eingestellt, nachdem auf beiden Seiten die gleiche Anzahl von Todesopfern – jeweils zwei auf jeder Seite – erreicht war.

Quellen