Mutmaßlicher Mossad-Agent im Teheraner Evin-Gefängnis hingerichtet

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Veröffentlicht: 17:54, 28. Dez. 2010 (CET)
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Teheran (Iran), 28.12.2010 – Die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA meldet unter Berufung auf das Büro der Staatsanwaltschaft in Teheran, in den frühen Morgenstunden des Dienstags sei der „zionistische Agent“ Ali-Akbar Siadat im Teheraner Evin-Gefängnis zeitgleich mit einem oppositionellen Volksmudschahidin hingerichtet worden. Der Tod trat durch Erhängen ein.

Siadat soll nach IRNA-Angaben seit dem Jahr 2005 Kontakte zu Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad gehabt haben. Der Mann soll Irna zufolge gestanden haben, für insgesamt 60.000 US-Dollar geheime Dokumente an den Mossad weitergeleitet zu haben. Die Geheiminformationen betreffen demzufolge die iranischen Streitkräfte, insbesondere Bewegungen der Luftwaffe, deren Übungsflüge und Absturzursachen. Wegen seiner Spionageaktivitäten war Siadat zum Tode verurteilt worden, das in einem Berufungsverfahren bestätigt wurde.

Im Herbst 2008 war Siadat zusammen mit seiner Ehefrau von iranischen Sicherheitskräften beim Versuch, das Land zu verlassen, festgenommen worden. Kurz vorher soll er Irna zufolge per Mobiltelefon Kontakt zu seinem Führungsagenten aufgenommen haben. Seine Spionageaktivitäten soll er unter dem Deckmantel einer Geschäftstätigkeit ausgeführt haben und in verschiedenen Ländern, unter anderem in Thailand, der Türkei und den Niederlanden, Kontakt zu Mossad-Agenten aufgenommen haben. Informationen, wie der Mann an die Informationen gelangt sein soll, wurden nicht veröffentlicht. Nach dem islamischen Recht der Scharia kann Spionage mit dem Tode bestraft werden.

Von offizieller israelischer Seite wurde der Vorgang nicht kommentiert. Israel betrachtet das iranische Atomprogramm als strategische Bedrohung seiner Existenz.

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Quellen