Melaminskandal: Chinesische Milchproduzenten wollen Schadensersatz zahlen
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Peking (Volksrepublik China), 27.12.2008 – Die 22 chinesischen Milchproduzenten, die in den Melaminskandal verwickelt sind, wollen den am Genuss der verseuchten Milch erkrankten Opfern Schadensersatz zahlen. Das berichtet heute die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf eine Verlautbarung der chinesischen Vereinigung der industriellen Milchproduzenten Chinas (China's Dairy Industry Association).
Der Vereinigung zufolge erhoffen sich die Firmen „Verständnis und Vergebung von den Familien der erkrankten Kinder“, zitiert Xinhua. Die Familien sollen eine Einmalzahlung erhalten; genauere Angaben zur Höhe und den Zahlungsmodalitäten der finanziellen Leistungen wurden jedoch nicht gemacht. Verantwortliche der betroffenen Firmen sollen in China wegen des Melaminskandals vor Gericht gestellt werden. Die Firmen hatten die Industriechemikalie Melamin der Milch beigemengt, um einen höheren Eiweißgehalt vorzutäuschen. Mindestens sechs Babys waren nach dem Verzehr der verunreinigten Milch gestorben, weitere hunderttausende sind erkrankt. Tian Wenhua, der ehemaligen Chefin des Sanlu-Konzerns, der am 24. Dezember Insolvenz anmelden musste, droht bei einer Verurteilung möglicherweise die Todesstrafe, mindestens jedoch zehn Jahre Haft, sagte ein Anwalt der klagenden Familien. Der Prozess gegen Tian soll am kommenden Mittwoch in der nordchinesischen Provinz Hebei beginnen.
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