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Marokko holt ausgesetzte Flüchtlinge aus der Sahara zurück

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Artikelstatus: Fertig 09:52, 10. Okt. 2005 (CEST)
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Oujda (Marokko), 09.10.2005 – Marokko hat etwa 1.000 Flüchtlinge zurückgeholt, die von Sicherheitskräften in einem Wüstengebiet an der Grenze zu Algerien ausgesetzt worden waren.

Die Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern südlich der Sahara wurden bei ihrem Versuch, in die spanischen Exklaven Melilla und Ceuta zu gelangen, festgenommen. Ein Team der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ war im Wüstengebiet im Süden Marokkos auf eine Gruppe von mehr als 500 Einwanderern gestoßen. Diese erklärten gegenüber den Vertretern der Organisation, sie seien von der marokkanischen Polizei in Bussen und auf Lastwagen in die Wüstenregion etwa 600 Kilometer südlich von Oujda gebracht worden. Die Einwanderer waren zuvor von Spanien nach Marokko abgeschoben worden.

Javier Gabaldón, Koordinator des Notfalleinsatzes von „Ärzte ohne Grenzen“, hatte das Vorgehen der marokkanischen Sicherheitskräfte verurteilt. Die Menschen wurden, so Javier Gabaldón, in einer Gegend ausgesetzt, in der es weder Unterkunft noch Nahrung, Trinkwasser oder medizinische Versorgung gebe. In Madrid und Sevilla protestierten Hunderte Menschen gegen die Behandlung der Flüchtlinge. Nachdem die Menschen aus der Wüstenregion mit Bussen und Militärlaswagen zurückgeholt wurden, sollen sie nun offenbar mit Flugzeugen in ihre Heimatländer abgeschoben werden.

Unterdessen hat Spanien 100 Flüchtlinge aus Melilla auf das spanische Festland geflogen, wo sie in Lagern untergebracht werden. Bisher ist noch nicht klar, ob und wann die Flüchtlinge nach Marokko abgeschoben werden sollen. Die spanische Zeitung „La Vanguardia“ schreibt, die spanische Regierung habe die Abschiebungen nach Marokko gestoppt, solange das weitere Schicksal der Einwanderer in Marokko unklar sei. Seit bekannt wurde, dass Flüchtlinge nach ihrer Abschiebung nach Marokko in einem Wüstengebiet ausgesetzt worden sind, hat Spanien vorerst keine Einwanderer aus den Exklaven nach Marokko abgeschoben. Im Flüchtlingslager in Melilla sind derzeit rund 1.400 Einwanderer untergebracht, obwohl das Lager eigentlich nur 500 Menschen Platz bietet.

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Quellen