Maria Riesch sorgt für den zweiten deutschen Weltmeistertitel im Slalom

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Veröffentlicht: 23:19, 16. Feb. 2009 (CET)
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Val-d’Isère (Frankreich), 16.02.2009 – Die Alpine Ski-WM 2009 verlief in den ersten Rennen wenig erfreulich für die DSV-Athletin Maria Riesch. In Super-G, Abfahrt sowie Kombination erreichte sie zwar regelmäßig die Top-10, eine – fast erwartete – Medaille gewann sie jedoch nicht. Dann, im Riesenslalom am Donnerstag, gelang nicht ihr, die als stärkste Deutsche angesehen wurde, der erste WM-Titel für ihr Land, sondern Kathrin Hölzl (Wikinews berichtete). Im Slalom aber, ihrer derzeit stärksten Disziplin, zeigte die 24-Jährige ihr Können und wies mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang sämtliche Konkurrentinnen in die Schranken. Dabei lag sie vor der Entscheidung nur auf dem sechsten Rang.

Chronologie des ersten Durchgangs

Der erste Durchgang begann wie geplant um zehn Uhr. Die Tschechin Šárka Záhrobská setzte mit Startnummer eins gleich eine gute Marke mit 55,47 Sekunden. Die Zeit der Titelverteidigerin hielt jedoch nur kurz, denn die darauf startende Doppelweltmeisterin Lindsey Vonn aus den Vereinigten Staaten überraschte, indem sie trotz ihres operierten Daumens (Wikinews berichtete) 23 Hunderstelsekunden schneller als Záhrobská fuhr und sich damit an die Spitze setzte. Die beiden nun kommenden Schwedinnen, Maria Pietilä-Holmer und Anja Pärson lieferten ein vergleichsweise schwaches Rennen ab; Pietilä-Holmner schied aus, Pärson platzierte sich letztendlich auf Rang 20. Als fünfte Athletin ging Tanja Potiainen aus Finnland auf die Piste, sie schaffte hinter Vonn und der Tschechin den zwischenzeitlichen Sprung auf Rang drei, am Ende des Durchgang sollte sie Neunte sein. Es folgte Maria Riesch, die Führende im Slalom-Weltcup und Mit-Favoritin, die schon vier Slaloms am Stück in der Saison für sich entschieden hatte. Mit einer guten Fahrt vedrängte sie Poutiainen vom dritten Rang. Eine weitere Favoritin, Kathrin Zettel aus Österreich, scheiterte vorzeitig, die Schweizerin Sandra Gini kam schließlich auf den 22. Platz. Nun startete Manuela Mölgg, die Italierin war im Riesenslalom ausgeschieden. Als einzige Läuferin konnte sie Vonns Zeit noch toppen, mit exakt 55 Sekunden (und 0,24 Sekunden Vorsprung auf Vonn) übernahm sie die Führung. Auch der ersten Lokalmatadorin Sandrine Aubert gelang mit der Startnummer zehn eine sehr gute Fahrt, nur knapp hinter den beiden an der Spitze verdrängte sie die nun auf Position vier liegende Záhrobská vom Bronzerang. Die nächste Athletin mit einer herausragenden Zeit war Frida Hansdotter, die anders als ihre schwedischen Teamkolleginnen Pietilä-Holmer und Pärson auf dem steilen Hang gut zurechtkam. Mit nur einer Hundertstelsekunde vor Maria Riesch wurde sie Fünfte. Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl verpasste ebenfalls eine gute Platzierung, als zwischenzeitlich Letzte im Ziel schaffte sie nur knapp den Sprung in den zweiten Lauf.

Neben den Schwedinnen hatten auch die Österreicherinnen besondere Probleme auf der „La face de Bellevarde“. Nach Kathrin Zettel fiel auch ihre zweite Hoffnung Michaela Kirchgasser aus, zuvor war wieder eine Schwedin, Therese Borssen, gescheitert. Die Italienerin Denise Karbon, Vierte im Riesenslalom, konnte mit einer knappen Sekunde Rückstand auf ihre Landsfrau Mölgg ins Ziel kommen und klassierte sich so auf dem zehnten Rang. Solch ein guter Lauf gelang jetzt nur noch wenigen, darunter nicht die dritte Deutsche Susanne Riesch (jüngere Schwester von Maria); sie schied als sechste Läuferin aus. Mit der Startnummer 22 konnte die letzte Deutsche Fanny Chmelar einen guten Durchgang zeigen, mit dem sie nur durch einen groben Fehler zu Beginn als Vierzehnte die Top Ten verpasste. Nach der Schweizerin Aline Bonjour – sie wurde 16. – folgte die Kanadierin Anna Goodman, die als vorletzte Athletin noch in die besten zehn fuhr. Die einzige Liechtensteinerin Marina Nigg kam auf Platz 23 ein, Rabea Grand (Schweiz) wurde gute Elfte. Durch einen guten Lauf komplettierte die Finnin Sanni Leinonen noch die Top Ten als Siebte, Karen Persyn aus Belgien schaffte mit Startnummer 51 als letzte Athletin den Sprung in den zweiten Durchgang. Von den 101 Fahrerinnen kamen nur 54 ins Ziel.

Chronologie des zweiten Durchgangs

Als 30. des ersten Laufes eröffnete Jelena Lolović den Finaldurchgang. Die zwei folgenden Polinnen unterboten die Zeit der Serbin nicht, erst Kathrin Hölzl fuhr deutlich schneller und übernahm deswegen die Spitze. An der Zeit der Weltmeisterin scheiterten nun vier Fahrerinnen, darunter auch die Liechtensteinerin Marina Nigg. Erst Sandra Gini verbesserte Hölzls Marke, dies jedoch deutlich um mehr als eine Sekunde. Nun folgten weitere Bestzeiten, unter anderem auch Anja Pärson gelang das.

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Quellen