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Malaysia: Drei muslimische Frauen wegen außerehelichem Geschlechtsverkehr mit Stockschlägen bestraft

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Veröffentlicht: 20:48, 18. Feb. 2010 (CET)
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Putrajaya (Malaysia), 18.02.2010 – Erstmals wurden in Malaysia drei Frauen wegen eines Verstoßes gegen das traditionelle islamische Recht (Scharia) zu einer Prügelstrafe verurteilt. Die Strafe wegen nichtehelichem Geschlechtsverkehr war am 9. Februar um 10 Uhr örtlicher Zeit von einem regionalen Scharia-Gericht im Gefängnis von Kajang ausgeführt worden. Zwei der drei Frauen erhielten nach Angaben der malaysischen Onlinezeitung „The Star“ je sechs Schläge mit einem speziellen Rattanstab während die dritte Frau vier Peitschenhiebe erhielt (nach anderen Angaben war es genau umgekehrt).

Geschlechtsverkehr außerhalb einer ehelichen Lebensgemeinschaft gilt nach dem traditionellen islamischen Recht (Scharia) in Malaysia als Gesetzesverstoß. Ein Sprecher der „Malaysischen Vereinigung der Moschee-Jugend“ (Malaysian Assembly of Mosque Youths) verteidigte auf Nachfrage den Vorgang mit den Worten: „Sehen Sie die Botschaft hinter dieser Strafe. Widerrechtlicher Sex könnte leicht zu weiteren gesellschaftlichen Missständen wie Abtreibung oder Verstoßung von Babys führen. Die Strafe dient als Vorschlag zur Lösung auch anderer sozialer Probleme.“[1] Frauenrechtsorganisationen wie „Sisters in Islam“ protestierten gegen die Ausführung der Prügelstrafe. Diese stehe im Widerspruch zum Zivil- und Strafrecht in Malaysia.

Das Thema der Prügelstrafe gegen Frauen bewegt seit einigen Monaten die Öffentlichkeit in Malaysia seit letztes Jahr gegen eine 33-jährige Frau ebenfalls eine Prügelstrafe, in diesem Fall wegen Biertrinkens in der Öffentlichkeit, verhängt worden war. Das Urteil ist noch nicht vollstreckt worden.

Die Ausführung der Prügelstrafe gegen die drei Frauen war unter Ausschluss der Öffentlichkeit vollzogen worden. Die Vollstreckung der Strafmaßnahme wurde unter genauester Beachtung der dafür geltenden Regeln ausgeführt, wie das Heimatministerium mitteilte. Dazu gehört eine eingehende medizinische Voruntersuchung, um sicherzustellen, dass die Delinquentinnen nicht schwanger sind. Außerdem wird auf die genaue Einhaltung der islamischen Kleiderordnung für Frauen geachtet. Heimatminister Datuk Seri Hishammuddin Hussein erklärte, die bestraften Frauen hätten durch die Bestrafung keinerlei Schnittwunden oder Blutergüsse erlitten. Sie hätten jedoch gestanden, dass die Bestrafung sie tief beeindruckt habe und dass sie ihre Taten bereut hätten. Weiter erklärte der Minister: „Sie hoffen ebenfalls, dass andere nicht gegen die Lehren der Religion verstoßen werden.“[2]

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Referenzen

  1. englisches Original: „Look at the message behind the punishment. Illicit sex could easily lead to other social ills such as abortion and baby dumping. The punishment serves as a proposed solution for other social problems
  2. Wortlaut des englischen Originalzitats laut „The Star“: „They are also hoping that others will not go against the teachings of the religion

Quellen