Ludwigshafen: Brandstiftung kann als Ursache für verheerende Brandkatastrophe nicht ausgeschlossen werden
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Ludwigshafen am Rhein (Deutschland), 06.02.2008 – Zwei Tage nach dem schweren Wohnhausbrand in der Ludwigshafener Innenstadt, der mindestens neun Menschen, darunter mehreren Kindern, das Leben kostete, setzt die Polizei ihre Ermittlungen nach der Brandursache fort. Erstmals wird nun auch in Betracht gezogen, dass es sich möglicherweise um Brandstiftung gehandelt hat. Dies wurde vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck am Vortag noch ausgeschlossen.
Anlass für diese Annahme sind Berichte türkischer Zeitungen über zwei Mädchen, die einen Mann beobachtet haben wollen, der im Treppenhaus des Unglücksgebäudes zündelte. Die Polizei kündigte unterdessen die Befragung der Betroffenen an. Die Ermittlung der Brandursache gestaltet sich überaus schwierig. Am gestrigen Montag gelang es den Einsatzkräften lediglich, das eingestürzte dritte Obergeschoss von einem Kranwagen aus abzusuchen. Für heute kündigte die Feuerwehr an, dass das verkohlte Gebälk und die restlichen Ziegel vom Dach des Gebäudes entfernt würden, so dass das Haus weiter durchsucht werden könne. Ein Betreten des Hauses ist wegen Einsturzgefahr ausgeschlossen. Auch wenn keine Personen mehr vermisst werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch weitere Leichen im Gebäude befinden.
Unterdessen forderte die türkische Regierung eine rasche Aufklärung der Brandursache. Sie kündigten zudem an, türkische Experten zur Unglücksstelle zu schicken. Neben den Bewohnern des Gebäudes wurden auch zahlreiche der rund 500 Einsatzkräfte traumatisiert. Sie werden momentan durch Fachleute wie Notfallseelsorger betreut.