Lesothos Premierminister kehrt nach angeblichem Putsch zurück
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Maseru (Lesotho), 02.09.2014 – Premierminister Tom Thabane kehrt nach Lesotho zurück, nachdem er am Wochende unter der Angabe, es sei ein Putsch gegen ihn vorbereitet worden und er hätte um sein Leben fürchten müssen, nach Südafrika geflohen war. Dies erklärte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Der Entscheidung vorausgegangen waren Gespräche mit dem südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma, der als Vertreter der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) - einer Interessenvertretung der Länder im südlichen Afrika - tätig war. In den Gesprächen wurde die Entsendung von Truppen durch die SADC nach Lesotho ausgeschlossen, lediglich eine zivile Beobachtermission soll es geben.
Der genaue Hintergrund der Vorgänge in Lesotho bleibt weiterhin im Dunkeln. Der Koalitionspartner von Premierminister Thabanes All Basotho Convention der Lesotho Congress for Democracy (LCD) sagte eine für Montag geplante Demonstration gegen Thabane ab. Motloheloa Phooko, ein Minister der LCD erklärte am Montag er sei der amtierende Premierminister gemäß den Regeln des Parlaments. Die beiden Parteien, die eigentlich eine Regierung der nationalen Einheit bilden, sind tief zerstritten, ein Umstand unter dem das Parlament seit Monaten von Premierminister Thabane suspendiert ist. Ein Ergebnis der Gespräche mit Zuma war, das umgehend Schritte von Thabane unternommen werden sollen diesen politischen Stillstand zu beenden.
Die Armee, in der sich ein Führungsstreit abspielen soll, wird von Premierminister Thabane für den Putsch verantwortlich gemacht, was von Südafrika als korrekte Interpretation der Vorgänge akzeptiert zu werden scheint. Die Armee selbst bestreitet eine Verantwortung für die Vorgänge, die den Premimerminster zur Flucht veranlaßt hätten. Premierminister Thabane soll den Oberbefehlshaber der Armee, Generalleutnant Kennedy Tlali Kamoli, entlassen haben, was von der Armee ebenfalls dementiert wird. Neuer Befehlshaber soll, so wurde berichtet, der Brigadier Maaparankoe Mahao sein. Aus Geheimdienstkreisen heißt es dazu laut der Zeitung New Zimbabwe dies sei der Anlaß für den Putschversuch gewesen. Die Armee erklärte, das Kamoli „ohne Zweifel“ weiterhin der Oberfehlshaber sei, während Mahao sich einem Kriegsgerichtsverfahren wegen Disziplinlosigkeit stellen müsse. Mahao, der nach einem bewaffneten Angriff auf sein Wohnhaus nach Südafrika geflohen ist, bezeichnete seinerseits Kamoli als „abtrünnigen General“, der seine Stellung aus Angst vor Verfolgung wegen nicht genauer genannter krimineller Handlungen, nicht aufgeben wolle. Möglicherweise geht es dabei um die Weigerung Kamalis, acht Soldaten, die sich wegen Angriffen u.a. auf das Wohnhaus des Polizeichefs Khothatso Tsooana verantworten sollen, der Polizei zu übergeben. Der Vorgang soll das Vertrauensverhältnis von Premierminister Thabane zu Armeechef Kamoli zerstört haben. Die Armee soll aber, so erklärte Mahao auch, die Polizeistationen im Zuge des Putsch angegriffen haben, weil sie Akten, die den Stellvertretenden Premierminister Mothetjoa Metsing vom LCD mit Korruptionsvorwürfen belasten, in ihren Besitz bringen wollte.
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[Bearbeiten]Möglicher Putsch in Lesotho (01.09.2014)
Quellen
[Bearbeiten]- Al Jazeera English: „Analysis: Did Lesotho's army attempt a coup?“ (31.08.2014)
- Al Jazeera English: „Fear prevails on Lesotho's streets“ (01.09.2014)
- BBC News: „Lesotho 'coup': Sadc rejects Thabane's troop request“ (01.09.2014)
- Naharnet: „Lesotho PM to Return Home after 'Coup'“ (01.09.2014)
- New Zimbabwe: „Lesotho: No SADC troops, PM returns“ (01.09.2014)