Lage im Gazastreifen weiterhin angespannt

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Gaza (Israel), 19.07.2005 - Nachdem in der Nacht Verhandlungen zwischen Siedlerführern und der Polizei ergebnislos beendet wurden, drohen nun mehrere zehntausend Sympathisanten, noch heute abend in den Gazastreifen zu ziehen, um die geplante Räumung der Siedlungen zu verhindern. Israelische Soldaten verhindern dies seit Tagen, indem sie alle Reisenden einer Ausweiskontrolle unterziehen, um sicher zu gehen, dass nur Bewohner der Siedlungen auch dorthin gelangen. Die Regierung ist nach Auskunft des stellvertretenden Premierministers Ehud Olmert „absolut entschieden, den Rückzug durchzuführen.“ Auch die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft.

Unterdessen gehen die Angriffe militanter Palästinenser auf israelisches Gebiet weiter. In den letzten Tagen wurden mehrere Raketen, Granaten und eine Bombe gezündet. Zudem kam es zu Schusswechseln mit israelischem Militär. Die Palästinensische Autonomiebehörde versucht derweil, den Terrorgruppen Einhalt zu gebieten, jedoch ohne Erfolg. Im Verlauf des Tages kam es daher immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen radikalen Palästinensergruppen und palästinensischen Sicherheitskräften.

Der Führer der radikal-islamischen Hamas, Mahmud Sahar, widersprach dem Vorsitzenden der PA, Mahmud Abbas, der zuvor die Angriffe als „schädlich für die Interessen der Palästinenser“ bezeichnet hatte. Sahar hingegen lobte die Raketen- und Mörserangriffe und brachte sie, ähnlich wie die Hisbollah das beim Rückzug israelischer Truppen aus dem Libanon getan hatte, in direkte Verbindung mit dem Abzug der israelischen Armee.

Quellen