Kultusminister wollen Hauptschüler von PISA-Studie ausschließen

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Veröffentlicht: 12:10, 16. Nov. 2008 (CET)
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Berlin (Deutschland), 16.11.2008 – Die Kultusministerkonferenz plant, die in den vergangenen Jahren beschlossenen nationalen Bildungsstandards für Mathematik, Deutsch und Englisch nicht mehr auf Hauptschüler anzuwenden. Hauptschüler erfüllen die Anforderungen mehrheitlich nicht, daher sollen sie in Zukunft von den PISA-Tests ausgeschlossen werden. Die Grünen-Politikerin Priska Hinz nennt das einen „Skandal“, der bildungspolitische Sprecher der FDP fragt aus diesem Anlass: „Spinnt die Kultusministerkonferenz?“

Derzeit besuchen rund 19 Prozent aller Fünftklässler die Hauptschule. Etwa die Hälfte aller Hauptschüler erreicht nicht das bundesweit vereinbarte Niveau, jeder vierte kann ein Jahr vor Abgang von der Schule nur unterhalb des Grundschulniveaus rechnen, einfache Schreibaufgaben in Englisch sind für 75 Prozent aller Hauptschüler nicht zu schaffen. Die nationalen Bildungsstandards sollen nun überarbeitet werden und an das Niveau der Hauptschüler angepasst werden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert die Auflösung der Hauptschule, sie sieht diesen Bildungsgang als gescheitert an. Priska Prinz fordert mehr individuelle Lernzeit und den Ganztagsbetrieb der Hauptschulen sowie mehr individuelle Förderung. Patrick Meinhard setzt sich für eine „Qualtitätsoffensive für einen besseren Hauptschulabschluss“ ein.

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Quellen