Kirchhof zieht sich aus der Politik zurück
München (Deutschland), 19.09.2005 – Der umstrittene Finanzexperte der Union, Paul Kirchhof, wird sich nach eigenen Angaben wieder aus der Politik zurückziehen und damit, im Falle einer CDU-geführten Regierung, auf den angestrebten Posten des Bundesfinanzministers verzichten.
Dies erklärte Kirchhof in einem Interview mit der Münchner „Abendzeitung“. Er wolle sich jetzt wieder mehr auf seine Aufgabe als Professor für Staats- und Steuerrecht konzentrieren. Bei dem Interview betonte er aber auch, dass er es nicht sei, der den deutlichen Stimmenverlust der Union zu verschulden hätte: „Nicht mein Steuermodell war die Ursache für das schlechte Wahlergebnis der Union, sondern die Fehlinformationen, die darüber in die Welt gesetzt wurden.“
Paul Kirchhoff war von der CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel in das so genannte „Kompetenzteam“ der Union berufen worden, das ihren Wahlkampf unterstützen sollte. Der Professor für Steuerrecht war durch seine radikalen Steuerkonzepte nicht nur bei der SPD, sondern auch innerhalb der CDU/CSU selbst immer mehr in die Kritik geraten. Meinungsforscher hatten das Auftreten des Experten zum Teil für das schlechte Wahlergebnis der Union mitverantwortlich gemacht.
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Quellen
- n-tv.de: „Paul Kirchhof sagt ade“ (19.09.2005)