Kinder sterben bei Nachstellung von Saddam Husseins Hinrichtung

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Artikelstatus: Fertig 22:41, 27. Jan. 2007 (CET)
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Barcelona (Spanien), 27.01.2007 – Nachdem Ende des vergangenen Jahres, nur einen Tag nach der Hinrichtung von Saddam Hussein, ein Video im Internet aufgetaucht war, welches das Erhängen des ehemaligen irakischen Machthabers zeigte, sind inzwischen etliche Kinder an den Folgen einer Nachstellung des Geschehens gestorben.

Nur eine Woche nach der Veröffentlichung des Videos, das auch von mehreren Fernsehsendern gesendet wurde, starben weltweit bereits sieben Kinder. Zwei Tage nach der Exekution Husseins erhängte eine Gruppe von Schülern einen zwölf Jahre alten Klassenkameraden in einem algerischen Dorf, als sie die Szene nachspielten.

In der jemenitischen Hauptstadt Sana'a erhängte sich am 3. Januar ein 13-Jähriger. Drei Tage später teilte 300 Kilometer südlich von Sana'a ein weiterer Junge das gleiche Schicksal. In Pakistan und in Saudi-Arabien kamen Berichten zufolge zwei weitere Jungen in einer ähnlichen Weise ums Leben.

In Texas tötete sich ebenfalls ein Zehnjähriger vermutlich aus Versehen. Die Mutter sagte gegenüber der Polizei, dass ihr Sohn das Video auf dem spanisch-sprachigen Kanal Telemundo gesehen hatte.

Eine 15-Jährige erhängte sich am 4. Januar im östlichen Indien, nachdem sie das Video mehrere Male gesehen hatte. Der Vater berichtete gegenüber einer Nachrichtenagentur, dass seine Tochter äußerst deprimiert gewesen sei und aus Protest gegen die Hinrichtung Saddam Husseins habe auch keine Nahrung mehr zu sich nehmen wollen.

Auch danach gab es weitere Berichte über Todesfälle – verursacht durch das Nachspielen der Hinrichtung. In der marokkanischen Stadt Khemisset erhängte sich ein Elfjähriger, ein 15-Jähriger in Casablanca. Auch in Aserbaidschan und der Türkei ereigneten sich ähnliche Vorfälle.

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Quellen