Kartellamt in Deutschland: Erneut Razzien wegen des Verdachts auf illegale Preisabsprachen
Veröffentlicht: 22:23, 14. Jan. 2010 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin (Deutschland), 14.01.2010 – Das Bundeskartellamt in Deutschland sorgt erneut für Schlagzeilen. Kurz vor Weihnachten (Wikinews berichtete) hatte die Kartellbehörde gegen drei führende deutsche Kaffeeröster ermittelt. Dieses Mal geht es um prominente deutsche Einzelhandelsunternehmen. Ins Visier der Kartellwächter gerieten dieses Mal unter anderem Edeka, Metro, Rewe, Lidl, die Drogeriekette Rossmann sowie die Handelskette Fressnapf, die Tiernahrung und -zubehör vertreibt.
Vermutet werden Absprachen zwischen Händlern und Lieferanten über die Preisgestaltung. Offenbar haben sich die Konkurrenten seit dem Jahr 2005 auf Mindestpreise geeinigt, um ihre Gewinnmargen zu schützen. Solche Preisabsprachen verstoßen gegen das deutsche Kartellrecht. Das Handelsblatt schreibt, Verstöße gegen das Kartellrecht könnten mit Strafen in Höhe von bis zu zehn Prozent des Umsatzes geahndet werden.
Das Kartellamt hofft, durch die seit einigen Jahren in Deutschland geltende Kronzeugenregelung beteiligte Firmen zu belastenden Aussagen gegen ihre „Mitverschwörer“ zu locken.
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Quellen
- faz.net: „Kartellverdacht: Betrug am Verbraucher“ (14.01.2010)
- handelsblatt.com: „Preisabsprachen: Razzien erschüttern den Handel“ (14.01.2010)