Kamerun bekämpft Rekrutierungen durch Boko Haram mit Ziegen und Schafen
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Maroua (Kamerun), 14.07.2019 – Die Regierung von Kamerun hat diese Woche damit begonnen, eine ungewöhnliche Waffe gegen die militante Boko Haram in Stellung zu bringen. Die Behörden verteilen Tausende von Ziegen und Schafen an junge Kameruner in Dörfern an der Grenze zu Nigeria.
Das Programm zielt darauf ab, Vieh zur Erlangung eines Grundeinkommens zur Verfügung zu stellen, um dadurch die Rekrutierungstaktik der islamistischen Miliz zu stoppen. Die Hoffnung ist, dass das Vieh Tausende von gefährdeten Familien Wohlstand bringt und diese dadurch davon abhält, sich den Extremisten anzuschließen, die ihnen Arbeit versprechen.
Im Dorf Salak erhielt die 17-jährige Oumar Nafisatu vier Schafe. Nafisatu sagt, sie freue sich darüber, Lämmer zu züchten, die sie verkaufen könne, um ihre Schulgebühren zu bezahlen. Sie sorge nur für sich alleine, sagt sie, nachdem ihr Vater und ihre Mutter gestorben seien.
Es waren Kämpfer von Boko Haram, die die Eltern von Nafisatu umgebracht haben, mit 21 Weiteren, als sie 2017 ihr Dorf angegriffen haben und Nafisatu zur Flucht gebracht haben. Nur eine Woche später starb Nafisatus einzige Schwester, als diese in einer Moschee in Kolofata einen Selbstmordanschlag ausführte. Boko Haram hatte sie mit dem Versprechen auf eine Anstellung als Putzfrau angeworben, sie aber dann gezwungen, den Anschlag auszuführen.
Kameruns Regierung plant, bis zum Ende des Jahres insgesamt 60.000 Ziegen und Schafe zu verteilen. Der Minister für Viehzucht, dessen Name nur als Dr. Taiga bekannt ist, sagte, dass die Tiere an diejenigen gingen, die im Kampf gegen Boko Haram einen Verlust erlitten hätten. Er sagt, die Initiative solle Familien helfen, die gefährdet seien, indem sie Tiere bekämen, die ertragreich seien und es ihnen ermöglichten, Geld zu bekommen. So sorgten sie für ihre Grundbedürfnisse, sagt Taiga, sorgten für ihre Familien und hülfen, Verlockungen zu entgehen, die den Frieden auf's Spiel setzten und Chaos brächten.
Die Tschadseebecken-Kommission – mit acht Mitgliedstaaten in der Region einschließlich Kamerun – sagt, dass in manchen von Boko Haram angegriffenen Gebieten die Arbeitslosigkeit bis zu 90 Prozent betrage.
Midjiyawa Bakary, der Gouverneur der kamerunischen Region Far North, wies darauf hin, dass es seit einem Jahr keinen größeren Angriff von Boko Haram in der Region gegeben habe, aber dass die Militanten weiterhin rekrutierten und das Militär deswegen alarmiert bleibe. Er sagte, dass die Leute wachsam bleiben sollen, weil Boko Haram mit dem Versprechen, ihre Lebensverhältnisse zu verbessern, arbeitslose Jugendliche rekrutiere. Dorfmilizen, sogenannte Selbstverteidigungsgruppen, sollten reaktiviert werden, um mit dem Militär, den Behörden, den traditionellen Führern und den Geistlichen zusammen zu arbeiten, sagte Bakary. Er sagte, dass sie Informationen teilen könnten über jegliche verdächtige Aktivität, die den Frieden zum Kippen bringen könnte, der in die Dörfer und Städte zurückgekehrt sei.
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Quellen
[Bearbeiten]Bericht basiert ganz oder teilweise auf Text der Voice of America | |
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