Irland: Kommission zu Kindesmissbrauch erhebt schwere Vorwürfe gegen katholische Kirche
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Dublin (Irland), 21.05.2009 – Nach neunjährigen Ermittlungen legt die irische Kommission zur Untersuchung von Kindesmissbrauch (Commission to Inquire into Child Abuse) ihren Abschlussbericht vor. Auf 2.600 Seiten wird dargelegt, wie Priester und Nonnen in katholischen Erziehungsanstalten, Schulen und Heimen schutzbefohlene Kinder schlugen und missbrauchten.
800 Personen an 216 Institutionen waren dem Bericht zufolge an den jahrzehntelangen Misshandlungen bis in die 1980er Jahre beteiligt. 35.000 Kinder waren betroffen. Verantwortliche in Kirche und Staat kehrten die Angelegenheit unter den Teppich, um ihre eigene Reputation zu schützen. Die Kommission fand heraus, dass die Täter in vielen Fällen nicht bestraft, sondern nur versetzt wurden. An der neuen Arbeitsstelle konnten sie ihren Missbrauch ungehindert fortsetzen.
Die Kirche hatte immer wieder versucht, die Veröffentlichung des Berichts mit Klagen zu verhindern. Auch die Regierung sei gegen eine Veröffentlichung gewesen, so die Zeitung The Guardian.
Quellen
- childabusecommission.com: „Kommissionsbericht“ (Website der Kommission) (20.05.2009)
- sueddeutsche.de: „Häuser des Horrors“ (20.05.2009)